Großes Glück für wenig Geld:Die Bravo

(Foto: Tobias Hase/dpa)

Von Lea Hampel

Der Preis für die Bravo war - aus heutiger Sicht - so klein, dass er nicht auf Anhieb im Gedächtnis auftaucht. 1,80? Scheint wenig für ein Magazin mit Poster, Texten und Foto-Love-Story. 2,80? Viel für ein Heft, in dem auch Geschichten über blöde Bands standen. Eine Recherche zeigt: Das Heft kostete damals 2,40 Mark. In Relation zum Taschengeld so viel, dass gehaushaltet werden musste. Auf sechs Gummischlangen verzichten für eine Bravo? Undenkbar. Zum Glück gab es Freundin Julia, ebenfalls an der Bravo interessiert. Das erste Heft wurde geteilt. Wer das Poster haben durfte, ist längst vergessen. Unvergessen: Backstreetboy Nick Carter auf dem Cover. Und auf dem Weg zur U-Bahn wurde das Heft durchgeblättert, später daheim mit Adrenalinschub zu den Seiten, wo knutschende Menschen abgebildet waren. Wann war Aufregung so billig! Heute kostet das Heft 2,10 Euro. Der Teenager von einst möchte fast "Teuro!" rufen. Allerdings passt dazu, dass Nick Carter und seine Backstreet Boys wieder auf Tour sind. Die Tickets für ein Konzert in München kosten zwischen 305 bis 859 Euro. Letztlich sind damit die Relationen zwischen Einkommen und Preis für absonderliche Vergnügen wieder gewahrt.

© SZ vom 02.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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