Griechenland-Hilfe:Athen verzichtet ab 2014 auf neue Kredite

Griechenland wird bald wieder ein "normales Land" werden, sagt Regierungschef Samaras. Der erste Schritt dazu soll bereits Mitte 2014 erfolgen, wenn das Land ohne neue Hilfskredite auskommen will. Doch die Gläubiger-Troika sieht ein milliardengroßes Finanzierungsloch.

Griechenland will nach dem Ende der internationalen Rettungsprogramme im kommenden Jahr ohne neue Hilfskredite auskommen. 2014 werde Athen wie geplant "den großen Schritt zum Verlassen" der Rettungsvereinbarungen mit Europa und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) machen und keine neuen Hilfen benötigen, sagte der griechische Regierungschef Antonis Samaras am Montag in einer Fernsehansprache an die Nation. Griechenland werde im kommenden Jahr "wieder an die Märkte" zurückkehren und den Weg zurück zu einem "normalen Land" einschlagen.

Griechenland hatte 2010 am Rande des Bankrotts gestanden und konnte nur durch massive internationale Hilfe gerettet werden. Das derzeit laufende zweite Hilfsprogramm endet Mitte 2014. Viele Experten glauben jedoch, dass die angeschlagene griechische Wirtschaft auch danach Unterstützung von EU und IWF braucht.

Zwar verabschiedete das Parlament in Athen Anfang Dezember einen Sparhaushalt. Doch sieht die Gläubiger-Troika, der neben dem IWF auch Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission angehören, ein milliardengroßes Finanzierungsloch und fordert mehr Spar- und Reformanstrengungen. So ist derzeit noch unklar, wie ein Fehlbetrag von zwei Milliarden Euro im griechischen Jahresbudget für 2014 ausgeglichen werden soll. In den Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern geht es derzeit um die Freigabe einer Hilfstranche in Höhe von einer Milliarde Euro.

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