Griechenland:Ende des Kuratels

Viele Griechen haben unter den auferlegten Sparmaßnahmen gelitten. (Foto: Louisa Gouliamaki/AFP)

Fast zwölf Jahre lang überwachte die EU-Kommission die Finanzen des Landes streng. Das ist nun vorbei. Die Freude ist groß

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat am Samstag das Ende der verstärkten Überwachung der Finanzen seines Landes durch die EU-Kommission nach fast zwölf Jahren begrüßt. Der 20. August 2022 sei ein "historischer Tag für Griechenland und alle Griechen", sagte Mitsotakis im staatlichen Fernsehen. Die Entlassung aus der Kuratel ab dem 20. August hatten in den vergangenen Tagen neben den Finanzministern der Euroländer auch der zuständige EU-Kommissar Paolo Gentiloni genehmigt. Auch die EU-Kommission lobte die Bemühungen des griechischen Volkes und seiner Regierungen.

"Griechenland schließt heute ein schwieriges Kapitel seiner langen und stolzen Geschichte", erklärte Gentiloni. Umso lobenswerter seien Griechenlands Leistungen, weil sie von zwei schweren externen Schocks geprägt wurden, die Corona-Pandemie und Russlands Invasion in der Ukraine. Der Präsident der Eurogruppe, Paschal Donohoe, betonte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, das Ende der Kontrollen sei "eine große Errungenschaft der griechischen Regierung und des griechischen Volkes".

Mitsotakis betonte, dass auch ohne die Kontrollen keineswegs die Fehler wiederholt werden dürften, die in den vergangenen Jahren zu der schweren Finanzkrise in Griechenland geführt hatten. Lohnerhöhungen und Steuersenkungen werde es zwar geben, diese aber dürften nicht die Bemühungen für ausgeglichene Finanzen untergraben. Griechenland durchlief von 2010 an eine schwere Finanzkrise und musste in der Folge auf Druck seiner Gläubiger harte Sparmaßnahmen umsetzen. Die Griechen verloren dabei rund 25 Prozent ihres Einkommens. Seit 2018 steht Athen finanziell zunehmend auf eigenen Beinen.

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