Golfversicherungen:Wenn Manager sportlich um Aufträge werben

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Golf erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Versicherungen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Sport unbeschadet ausüben zu können.

Matthias Autenrieth

Dass Geschäfte auf dem Golfplatz gemacht werden, mag ein Klischee sein - aber eines mit mehr als einem Körnchen Wahrheit. Nicht, dass nach der Golfpartie Verträge unterzeichnet werden. In erster Linie geht es beim gemeinsamen Golfen um ein gegenseitiges Kennenlernen und den Aufbau einer persönlichen Beziehung. Der US-Milliardär Donald Trump erklärte, er könne aufgrund des Verhaltens auf dem Golfplatz sofort sagen, ob jemand ein Gewinner oder ein Verlierer sei.

Eine Golfversicherung kann jeder in Anspruch nehmen, der Mitglied in einem dem Deutschen Golf Verband angegliederten Golfclub ist. (Foto: Foto: Photocase/Clever Worx)

Hierzulande werden die wenigsten Manager diese Vorteile des Sports so deutlich darstellen, ebenso wenig wie in Deutschland das von geschäftlichen Interessen begleitete Golfen bislang so verbreitet ist wie in den USA.

Doch Golfturniere wie die "German Business Masters" oder der "Business Golf Cup" zeigen, dass auch dort die Möglichkeiten, die der grüne Sport Managern und Geschäftsleuten bietet, zunehmend erkannt werden.

Neue Zielgruppe: Golfen für Frauen

Und im Frühjahr 2008 startete nach siebenjähriger Pause wieder ein Profigolf-Turnier der Damen: Die "HypoVereinsbank Ladies German Open". Bei Bekanntgabe des Turniertermins im Vorjahr begründete Andreas Wölfer, damals Vorstand des Hauptsponsors, das Engagement der Bank mit der zunehmenden Attraktivität des Sports als Kommunikationsplattform, welche die HVB nutzen wolle. "Wir bauen damit unsere Rolle in der Golf-Community aus und intensivieren den Dialog mit der für uns als Bank so wichtigen Zielgruppe deutlich", so Wölfer.

Auch Versicherungsunternehmen haben die Sportart im Blick. "Golfer sind für uns eine interessante Zielgruppe", sagt Andreas Arnbeck von HDI-Gerling. In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelte der Versicherer, damals noch Gerling und Partner, das Konzept der "Golfversicherung", das Golfern beispielsweise für die private Haftpflicht-, die Kranken- oder Unfallversicherung Sonderkonditionen bietet. Auch eine "Golfer-Rente" gibt es. In Anspruch nehmen kann das Angebot jeder, der Mitglied in einem dem Deutschen Golf Verband angegliederten Golfclub ist.

Auch die Bewirtung der Golfpartner ist versicherbar

Interessanter für die meisten Golfer dürfte allerdings eine Golfversicherung ganz anderer Art sein: die für die Ausrüstung. Die Höhe der gewünschten Versicherungssumme kann dem Preis des eigenen Equipments angepasst werden. Abgedeckt sind verschiedene Schadensfälle. Zum einen übernimmt die Versicherung die Kosten bei Diebstahl oder Beschädigung der Ausrüstung. Auch Schlägerbruch ist im Versicherungsumfang enthalten.

Zusätzlich können, salopp gesagt, "Brauchtums-Kosten" versichert werden. Wird ein sogenanntes "Hole-in-one" geschlagen, also der Ball direkt vom Abschlag weg eingelocht, so lädt der erfolgreiche Golfer hinterher sämtliche Mitspieler auf einen Drink ein. Dies gebietet die Golf-Etikette, auf die unter Geschäftsleuten dem Vernehmen nach fast mehr Wert gelegt wird als auf das Können. Golfversicherungen übernehmen auch diese Bewirtungskosten - je nach Anbieter und Vertrag in unterschiedlicher Höhe.

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