Generalstreik in Spanien:"Tiefster Einschnitt seit Rückkehr zur Demokratie"

Einsparungen in bislang beispielloser Höhe, drastische Arbeitsmarktreformen und die höchste Arbeitslosenquote Europas: Spaniens Gewerkschaften haben am Donnerstag zu einem 24-stündigen Generalstreik aufgerufen. In weiten Teilen des Landes stand das öffentliche Leben still, vereinzelt kam es zu Gewalt. Die Regierung will dennoch an ihrem Reformkurs festhalten.

1 / 8
(Foto: dpa)

Einsparungen in bislang beispielloser Höhe, drastische Arbeitsmarktreformen und die höchste Arbeitslosenquote Europas: Spaniens Gewerkschaften haben am Donnerstag zu einem 24-stündigen Generalstreik aufgerufen. In weiten Teilen des Landes stand das öffentliche Leben still, vereinzelt kam es zu Gewalt. Die Regierung will dennoch an ihrem beispiellosen Reformkurs festhalten. Als Reaktion auf den Sparkurs der konservativen Regierung haben die beiden großen spanischen Gewerkschaften UGT und CCOO am Donnerstag weite Teile des Landes mit einem 24-stündigen Generalstreik lahmgelegt. Wie hier in La Coruña im äußersten Nordwesten Spanien gingen vor allem die Beschäftigten aus der Industrie- und Transportbranche auf die Straße.  

2 / 8
(Foto: dpa)

Seine Reformen waren der Auslöser für die Proteste: In seinen ersten hundert Tagen im Amt hat der neue konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy den Kündigungsschutz gelockert und die Abfindungen gesenkt. Zudem muss Rajoy in zwei Jahren 60 Milliarden Euro sparen - soviel wie keine andere Regierung in Europa .   

3 / 8
(Foto: dpa)

Sie hatten zu dem Ausstand aufgerufen: UGT-Chef Candido Mendez (mi.) und CCOO-Vorstand Ignacio Fernandez Toxo (re.). Beide Gewerkschaftsbosse führten den Protestzug in Madrid an. In der Hauptstadt protestierten Zehntausende Menschen - überwiegend friedlich. Mendez und Toxo hatten zuvor die Reformen als "tiefsten Einschnitt in die Arbeitnehmerrrechte seit Spaniens Rückkehr zur Demokratie" verurteilt. 

4 / 8
(Foto: dpa)

Wie auf diesem Bahnhof in der Innenstadt von Madrid stand der öffentliche Nahverkehr in vielen Teilen des Landes still. Gewerkschaften und Regierung hatten zuvor einen Notdienst vereinbart - chaotische Zustände wurden dadurch vermieden.  

5 / 8
(Foto: dpa)

Vor allem in Barcelona schlugen die Proteste hingegen in Gewalt um: Zumeist jugendliche Demonstranten traten wie auf diesem Bild die Schaufenster von Geschäften und Banken ein, anderswo in der Stadt griffen die Randalierer auch zu Hämmern und Steinen. Die Gewerkschaften distanzierten sich von den gewalttätigen Protesten.

6 / 8
(Foto: dpa)

Vielerorts brannten in der zweitgrößten Stadt Spaniens auch die Mülltonnen.

7 / 8
(Foto: dpa)

Die Polizei ging daraufhin gegen die Demonstranten vor: Wie Tagesschau.de berichtet, schossen die Sicherheitskräfte mit Gummigeschossen auf die Demonstranten. Landesweit soll es nach Angaben der Behörden 104 Verletzte gegeben haben, darunter 58 Polizisten. 176 Demonstranten wurden festgenommen.    

8 / 8
(Foto: dpa)

Die Regierung gibt sich unbeeindruckt von den Protesten. Arbeitsministerin Fatima Baez (li.) sagte, die Regierung werde sich "auf dem Reformweg nicht stoppen lassen". Das Haushaltsdefizit von etwa 8,5 Prozent der Wirtschaftsleistung soll bis 2013 auf drei Prozent sinken. 

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/AFP/ueb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: