Am Dienstag gab es noch ein Krisengespräch im Bundeskartellamt in Bonn. Vertreter der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Sportrechteagentur Sirius sprachen bei den Vertretern der Wettbewerbsbehörde vor und wollten Nachbesserungen erreichen. "Die Parteien bleiben im Dialog", teilte die DFL im Anschluss mit einer gewissen Zuversicht mit.
Der Dialog wird aber möglicherweise nicht mehr lange dauern. Das Bundeskartellamt hat für diesen Donnerstag ein Pressegespräch mit Amtschef Bernhard Heitzer angekündigt. Es soll eine Entscheidung verkündet werden, sagte eine Sprecherin des Amtes dazu.
Drei Milliarden Euro für sechs Spielzeiten
Die wird wohl, so ist zu hören, gegen DFL und Sirius ausfallen. Offenbar wird das Kartellamt von seiner bisherigen Linie nicht abweichen. Angebote zur Nachbesserung wurden wohl nicht akzeptiert. DFL und Sirius wollen die TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga von der Saison 2009 an ausschreiben.
Sirius - die Agentur gehört der Leo Kirch zuzurechnenden Holding KF 15 - will für sechs Spielzeiten drei Milliarden Euro garantieren. Zudem wollen die Partner einen gemeinsamen Bundesligasender gründen, der dann fertige Bilder an die Pay-TV-Anbieter liefert. Darüber wird nun seit Monaten mit dem Kartellamt verhandelt.
Die Wettbewerbshüter sehen in der gemeinsamen Rechteverwertung der 36 Bundesligavereine ein Kartell.
Sie wollen diese Zentralvermarktung und alle andere strittigen Punkte aber durchwinken, wenn samstags vor 20 Uhr eine Zusammenfassung des Spieltags im frei empfangbaren Fernsehen garantiert ist. Begründet wird dies mit dem "Verbrauchernutzen". Sollte dies so kommen, wäre aber nach Ansicht der DFL dem Milliardengeschäft mit Sirius die Grundlage entzogen.