Flugzeugbau:Mängelrüge für fünf Flughäfen

Schönefeld (dpa) - Fünf deutsche Flughäfen haben aus Sicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) größere Sicherheitsmängel. Die schlechteste Bewertung der Untersuchung erhielt Memmingen, gefolgt von Zweibrücken, Lübeck, Weeze (Niederrhein) und Friedrichshafen.

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Schönefeld (dpa) - Fünf deutsche Flughäfen haben aus Sicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) größere Sicherheitsmängel. Die schlechteste Bewertung der Untersuchung erhielt Memmingen, gefolgt von Zweibrücken, Lübeck, Weeze (Niederrhein) und Friedrichshafen.

Die Piloten legten die Flughafen-Mängelliste 2014 am Mittwoch auf der Luftfahrtmesse ILA in Schönefeld vor. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyern (CDU) kam zu einem Rundgang dorthin. Der Vorstoß europäischer Luftfahrtkonzerne für ein militärisches Drohnenprojekt stieß auch in der eigenen Branche auf Kritik.

Mängel stellte die VC etwa bei den Rollwegen zur Landebahn und der Beleuchtung für den Anflug fest. Sie erhöhten das Unfallrisiko. Alle deutschen Flughäfen erfüllten die internationalen Sicherheitsvorschriften, sagte VC-Präsident Ilja Schulz. Deutschland sollte sich mit diesen Mindestanforderungen aber nicht begnügen.

Angesichts der noch offenen Entscheidung über ein militärisches Drohnenprojekt Europas kritisierte der deutsche Luftfahrtkonzern Diehl das jüngste Vorpreschen der Industrie. "Ich halte das für unglücklich", sagte Diehl-Vorstandsmitglied Claus Günther am Mittwoch auf der ILA. Die Airbus-Gruppe hatte am Montag zusammen mit Dassault Aviation aus Frankreich und Alenia Aermacchi aus Italien das Programm MALE angekündigt. Dabei geht es um unbemannte Maschinen für mittlere Flughöhe und lange Flugdauer. Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte zurückhaltend reagiert und auf die für den Sommer geplante Parlamentsdebatte verwiesen.

Diehl-Manager Günther verwies auf die hitzige Diskussion über umbemannte Drohnen. Deshalb hätte die Industrie bei dem für die Hersteller so wichtigen Thema gut daran getan, die grundsätzliche Klärung zur Beschaffung abzuwarten, sagte er. Am 30. Juni sollen im Parlament Experten angehört werden. Danach strebt die Koalition eine Einigung an.

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