Flugzeugbau:EADS steigert Gewinn stärker als erwartet

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Nach Verlusten im Vorjahresquartal hat der Flugtechnikkonzern EADS in den ersten drei Monaten dieses Jahres wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Unter dem Strich verzeichnete EADS einen Gewinn von 285 Millionen Euro, wie die Airbus-Muttergesellschaft am Mittwoch in Paris mitteilte.

Gut gelaufen: Die Vorstandsvorsitzenden von EADS, Louis Gallois (rechts) und Thomas Enders, verbuchten ein gutes Quartal. (Foto: Foto: ddp)

Analysten hatten mit knapp 242 Millionen Euro gerechnet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Firmenwertabschreibungen und Sonderposten, den EADS als EBIT ausweist, sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 88 auf 769 Millionen Euro gewachsen.

Zugleich bekräftigte der Luft-, Rüstungs- und Raumfahrtkonzern seine Prognosen für das Gesamtjahr.

Im ersten Quartal 2007 hatte EADS unter dem Strich noch einen Fehlbetrag von 10 Millionen Euro verbucht. Damals hatten die kostspieligen Lieferverzögerungen beim Großraumflugzeug A380 den Konzern in die roten Zahlen getrieben.

Wegen der Krise bei Airbus legte EADS das Sanierungsprogramm "Power 8" auf. Rückstellungen für das besonders auf Stellenstreichungen basierende Programm in Höhe von 688 Millionen Euro belasteten ebenfalls einmalig das Konzernergebnis.

Airbus muss Strafzahlungen fürchten

Erst am Dienstag hatte EADS neuerliche Lieferverzögerungen beim Airbus A380 bekannt gegeben. Die finanziellen Folgen seien bislang nicht bestimmt worden, bekräftigte EADS am Mittwoch. Airbus muss Strafzahlungen an die betroffenen Fluggesellschaften fürchten.

Auch bei den Erlösen übertraf das Unternehmen die Markterwartungen. Der Umsatz kletterte von 8,93 auf 9,85 Milliarden Euro. Analysten hatten mit knapp 9,27 Milliarden gerechnet. Der Auftragsbestand lag Ende März mit 351,5 Milliarden Euro um vier Prozent höher als drei Monate zuvor.

Bei den Verkehrsflugzeugen liegen diesen Zahlen die Listenpreise zugrunde, auf die der Flugzeughersteller allerdings regelmäßig große Rabatte gewährt. Anleger reagierten positiv auf die Quartalszahlen. Im frühen Handel legten EADS-Titel an der Pariser Börse um 8,14 Prozent zu und notierten zeitweise bei 15,72 Euro.

Die umsatzstärkste Konzerntochter Airbus habe ihren Umsatz trotz der Dollar-Schwäche auf mehr als 7 Milliarden Euro gesteigert, hieß es. Im Vorjahresquartal hatte Airbus Erlöse von 6,6 Milliarden Euro verzeichnet. Airbus produziert überwiegend im Euro-Raum und bezahlt damit Mitarbeiter oder Zulieferer in Euro, wird für seine Flugzeuge international aber in Dollar bezahlt.

EADS-Chef Louis Gallois nannte die Quartalszahlen "ermutigend". "Mit Blick auf unser Ziel, eine deutliche und anhaltende Verbesserung der operativen Leistung zu erreichen, liegt jedoch noch viel Arbeit vor uns", sagte er.

Die Umsetzung von "Power 8" seien "in vollem Gange". "Wir werden weitere Maßnahmen prüfen", fügte Gallois hinzu. Teil von "Power 8" ist auch der Verkauf von Werken in Deutschland und Frankreich.

Keiner will die Airbus-Werke

Nachdem sich zwei Interessenten kürzlich zurückzogen, bleiben die Werke aber vorerst als Töchter im Konzern. Airbus wolle die Standorte weiter veräußern, erklärte EADS. "Die Verhandlungen über die Veräußerung der Werke in Laupheim und im britischen Filton sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden."

Für das Gesamtjahr hält EADS an den bestehenden Prognosen fest. Der Umsatz soll auf mindestens 40 Milliarden Euro wachsen, beim Ebit fasst das Unternehmen 1,8 Milliarden Euro ins Auge. Statt "rund" 700 Flugzeugbestellungen soll Airbus "über" 700 verbuchen. Die Auslieferungen sollen sich 2008 wie gehabt auf 470 Jets belaufen.

© sueddeutsche.de/dpa/jkr/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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