Fluggesellschaft holt A 380 in Hamburg ab:Emirates bestellt nach

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Doppelter Grund zum Feiern: Anlässlich der Auslieferung des ersten A 380 an die Fluglinie Emirates hat der Konzern beim Flugzeugbauer Airbus weitere Maschinen in Auftrag gegeben.

Airbus hat von der arabischen Airline am Montag einen Milliardenauftrag für 60 Flugzeuge der Typen A 350 und A 330-300 erhalten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde in Hamburg unterzeichnet.

Mitarbeiter des Airbus-Werkes Hamburg-Finkenwerder bei der Auslieferung des ersten "A380" dieses Werkes an die Fluggesellschaft Emirates. (Foto: Foto: ddp)

Bei einem Katalogpreis von rund 125 Millionen Euro je Flugzeug würde sich die Bestellung auf bis zu rund 7,5 Milliarden Euro belaufen. Allerdings erhalten Großkunden üblicherweise einen Rabatt. Emirates, die größte Fluggesellschaft des Nahen Ostens, ist mit 58 bestellten Maschinen der wichtigste A 380-Kunde.

Emirates-Chef Scheich Ahmed Bin Said el Maktum sagte anlässlich der Übernahme des ersten von 58 bestellten A 380-Flugzeugen: "Die Zukunft ist angekommen. Wir von Emirates sind stolz, darin eine kleine Rolle spielen zu dürfen." Ausdrücklich bedankte sich seine Hoheit bei den Airbus-Mitarbeitern: "Danke, Sie haben Geschichte geschrieben." Er freue sich besonders, bei dieser Gelegenheit den neuen Großauftrag verkünden zu dürfen.

Aus Oktober wurde Juli

Emirates hatte wegen wiederholter Lieferverzögerungen lange auf den ersten Airbus warten müssen: Ursprünglich sollte die erste Maschine schon im Oktober vergangenen Jahres übergeben werden.

Airbus-Chef Thomas Enders kündigte am Montag für die Zukunft eine zügigere Produktion an: "Momentan produzieren und liefern wir einen Airbus pro Monat aus. Wir wollen die Produktion weiter hochfahren auf 20 im Jahr, dann drei bis vier Airbusse pro Monat", sagte Enders im ZDF-Morgenmagazin. Das solle in etwa zwei Jahren der Fall sein. Gewinne werde Airbus erst "in einigen Jahren machen", räumte Enders ein. Das Sparprogramm Power 8 werde das Unternehmen aber langfristig in die Gewinnzone führen.

Die Fluggesellschaft Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist eine der am schnellsten wachsenden Linien der Welt. Mit 58 Bestellungen des A 380 setzt das in Dubai beheimatete Unternehmen auf einen schnellen Ausbau der Passagierkapazitäten. Der Ölreichtum in der Region und geringe Personalkosten begünstigen den Boom. Im Geschäftsjahr 2007/2008 (Stichtag 31. März) wurden 21,2 Millionen Menschen befördert, 3,7 Millionen mehr als im Vorjahr.

Der Umsatz stieg um 32,3 Prozent von 8,1 Milliarden auf 10,8 Milliarden Dollar (6,9 Milliarden Euro). Der Gewinn konnte dabei um 62,1 Prozent erhöht werden und lag mit 1,37 Milliarden Dollar (872 Millionen Euro) weit über dem Ergebnis des Vorjahres, das 844 Millionen Dollar betragen hatte. Aktuell umfasst das Streckennetz 101 Ziele in 61 Ländern. Über das Drehkreuz Dubai bietet man Flüge in den Mittleren Osten, nach Afrika, Asien, Indien, Australien und Europa an.

Emirates hat derzeit eine Flotte von 117 Flugzeugen. Bis 2010 soll diese - auch mit Hilfe der neuen Airbus-Bestellungen - auf über 150 Flugzeuge erweitert werden. Das Unternehmen hat mehr als 35.000 Mitarbeiter, davon 2100 Piloten aus 83 Ländern.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/AP/Ruters/jpm/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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