Finanznot bei Heidelberg-Cement:Schreckgespenst Insolvenz

Zwei Wochen - mehr Zeit soll dem Baustoffkonzern Heidelberg-Cement nicht mehr bleiben, dann droht die Insolvenz. Der Konzern dementiert heftig.

Galgenfrist für Heidelberg-Cement: Der hochverschuldete Baustoffkonzern hat angeblich nur noch gut zwei Wochen Zeit, um eine Insolvenz abzuwenden. Die Verhandlungen mit den mehr als 40 Banken liefen in die richtige Richtung, eine Hand voll kleinerer Institute müssten jedoch noch überzeugt werden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf Finanzkreise.

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement verhandelt derzeit mit 40 Banken, um eine Insolvenz abzuwenden- (Foto: Foto: ap)

Der Finanzpakt solle bis 10. Juni unterschrieben werden, tatsächlich dürfte das Pokern bis zum 18. Juni andauern. Dann läuft der Zeitung zufolge der Überbrückungskredit in Höhe von 600 Millionen Euro aus, den die Banken Mitte Mai bewilligt hatten. Eine Sprecherin des Konzerns wies Gerüchte über eine drohende Insolvenz dagegen zurück.

Hohe Schuldenlast

"Ich kann die Headline der FAZ nicht nachvollziehen. Heidelberg-Cement wies zum Ende des ersten Quartals flüssige Mittel in Höhe von zwei Milliarden Euro aus", sagte sie. Heidelberg-Cement arbeite an einer umfassenden Neuordnung der Finanzen. "Darin eingeschlossen sind alle Verbindlichkeiten, wie etwa die im nächsten Jahr fälligen fünf Milliarden Euro."

Der mehrheitlich zur finanziell angeschlagenen Unternehmerfamilie Merckle gehörende Baustoffkonzern muss neun Milliarden Euro umschulden. Die Schuldenlast resultiert aus dem 14 Milliarden Euro teuren Kauf des britischen Konkurrenten Hanson im Jahr 2007. Eine Staatsbürgschaft habe Heidelberg-Cement dem Vernehmen nach nicht beantragt, hieß es. Allerdings liebäugele der Konzern mit einem Kredit der KfW.

© sueddeutsche.de/dpa/dpa-AFX/lauc/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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