Fernverkehr:Bahn verpasst eigenes Pünktlichkeitsziel

Von Markus Balser

Berlin - Die Deutsche Bahn kommt im Ringen um mehr Pünktlichkeit nur langsam voran. Der Konzern verpasst in diesem Jahr sein Pünktlichkeitsziel. Man werde etwa ein Prozentpunkt besser sein als im Vorjahr, sagte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am Donnerstag in Berlin. Das Ziel, 1,5 bis 1,6 Prozentpunkte besser zu sein, werde der Konzern aber verfehlen. Im vergangenen Jahr waren 74,9 Prozent der Fernzüge pünktlich. Für die Bahn heißt das: Sie kamen weniger als sechs Minuten zu spät. Für dieses Jahr sind eigentlich 76,5 Prozent pünktliche Züge im Fernverkehr geplant. Die hohe Zahl der Verspätungen liegt auch an der Rekordzahl von Baustellen im Bahnnetz. Die wiederum sind nötig, weil die Infrastruktur des Konzerns nach jahrelangem Sparkurs dringend eine Erneuerung braucht. Der Konzern arbeitet Pofalla zufolge nun daran, die baubedingten Zugverspätungen zu reduzieren. Dazu sollen sogenannte Plankorridore in und um Hamburg sowie zwischen Würzburg und Nürnberg eingerichtet werden, teilte die Bahn mit. In diesen Korridoren arbeiten künftig Mitarbeiter verschiedener Sparten der Bahn und auch von Konkurrenten gemeinsam daran, den Verkehr möglichst pannenfrei abzuwickeln. Die Teams entscheiden etwa im Tagesgeschäft über geänderte Zugreihungen, oder ob eine andere Geschwindigkeit nötig ist. Zwischen Dortmund und Köln sei es auf diese Weise gelungen, seit November 2018 rund 6000 Zugverspätungen zu verhindern, sagte Pofalla.

© SZ vom 06.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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