Fast Food:Burger King behält alten Franchise-Partner

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Ein Alteigentümer hat die Lizenz für die 84 insolventen Filialen bekommen.

Von Christoph Giesen, Max Hägler, Berlin

Die Hängepartie um die 84 insolventen Filialen der Fastfood-Kette Burger King ist beendet - mit kuriosem Ergebnis: Ausgerechnet einer der beiden Alteigentümer des Ex-Betreibers, der Russe Alexander Kolobov, hat die Lizenzen erhalten, teilte Burger King Deutschland mit. Dabei hatte man in der Zentrale des Burger-Braters eigentlich einen kompletten Eigentümerwechsel angestrebt. Alteingesessene deutsche Geschäftspartner sollten die insolventen Restaurants des ehedem größten deutsche Franchise-Nehmers Yi-Ko Holding übernehmen. Wieso das nun nicht klappte, blieb vorläufig unklar.

Denn im Grunde war die Erfahrung mit Yi-Ko kaum dazu angetan, diese Beziehung fortzusetzen: Nach einem Skandal um Arbeitsbedingungen und Hygiene-Mängel in den Yi-Ko-Filialen hatte Burger King dem Franchisenehmer Kolobov und dessen Partner Ergün Yildiz die Lizenz entzogen und die Belieferung eingestellt. Daraufhin mussten Ende 2014 die betroffenen Filialen mit ihren 3000 Mitarbeitern schließen, was bald zur Insolvenz der Yi-Ko Holding führte. Anschließend war es Kolobov gelungen, Yildiz hinauszudrängen.

Ende Januar hatte er dann den Insolvenzantrag überraschend zurückgezogen und die Geschäfte auf eigene Faust weitergeführt - ohne endgültige Genehmigung von Burger King. Nun ist aus dem Schwebezustand wieder eine ordentliche Geschäftsbeziehung geworden. Die ehemalige Yi-Ko firmiert dazu inzwischen als Schloss Burger GmbH unter der Kontrolle Kolobovs.

Der habe seit Ende 2014 "essenzielle Maßnahmen" umgesetzt, teilte Burger King mit. So herrschten in den Restaurants nun faire Arbeitsbedingungen und es sei ein professionelles Managementteam berufen worden. Als neuer Geschäftsführer fungiert dabei Denis Korabljov, wie Kolobov Russe. Lob kam auch von der Gewerkschaft NGG: Mit der Entscheidung ende für die Beschäftigten eine "Zeit großer Sorge um den Arbeitsplatz". Die neue Geschäftsführung sei "zweifellos auf einem guten Weg", und es sei das Bemühen zu erkennen, "das Unternehmen professionell zu führen und die Beschäftigten fair zu behandeln".

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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