Falschgeld:Verblüht

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Neue Sicherheitsmerkmale machen es Geldfälschern schwer. Als hohe Hürden für Fälscher gelten vor allem das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl.

Von Markus Zydra

Die Anzahl der falschen Euro-Geldscheine ist 2018 deutlich gesunken. Die Bundesbank hat rund 58 000 falsche Blüten im Nennwert von 3,4 Millionen Euro registriert. Das Aufkommen der Fälschungen sei damit im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gesunken, meldete die Notenbank am Freitag. "Die Einführung der neuen Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist der Grund dafür", erklärte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann. In Deutschland entfielen etwa 88 Prozent des Falschgelds auf die 20- und 50-Euro-Banknoten.

Gemessen an der Gesamtmenge der im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten - derzeit sind es nach EZB-Angaben mehr als 22 Milliarden Stück mit einem Gesamtwert von 1,2 Billionen Euro - ist der Falschgeldanteil vergleichsweise gering. Statistisch gesehen müsste ein Mensch 900 Jahre alt werden, um in Deutschland einmal im Leben mit Falschgeld in Berührung zu kommen, hat die Bundesbank berechnet. In Deutschland seien im vergangenen Jahr rein rechnerisch sieben gefälschte Scheine auf 10 000 Einwohner gefallen.

Die Europäische Zentralbank hat Anfang April 2017 den runderneuerten 50-Euro-Schein mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen herausgegeben. Den überarbeiteten Zwanziger gibt es bereits seit Ende November 2015. Als hohe Hürden für Fälscher gelten vor allem das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl. Ende Mai 2019 wollen die Notenbanken den 100-Euro- und den 200-Euro-Schein mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgeben. Bis dahin läuft eine Informationskampagne für die Hersteller und Anbieter von Geräten zur Banknotenbearbeitung und Echtheitsprüfung.

Der Rückgang bei den entdeckten Geldscheinfälschungen ist auch europaweit messbar. Polizei, Handel und Banken zogen im vergangenen Jahr etwa 563 000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr. Das waren knapp 19 Prozent weniger als im Jahr 2017, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte. Der rechnerische Schaden lag bei 31,4 Millionen Euro - nach 36 Millionen Euro 2017.

In Deutschland ist auch die Anzahl falscher Münzen im vergangenen Jahr gesunken - wenn auch nur leicht. Es gab rund 33 000 Funde nach 32 500 falschen Münzen im Jahr 2017, so die Bundesbank. Am häufigsten seien mit einem Anteil von 84 Prozent die Zwei-Euro-Münzen gefälscht worden.

© SZ vom 26.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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