Emojis:Mit einem Klick zum bösen Blick

Gesicht statt Daumen: Auf Facebook soll man künftig direkt mit einem Emoji antworten können. (Foto: imago/Imaginechina)

Das Leben ist nicht immer gefällig - und das soll sich demnächst auch auf Facebook symbolisch ausdrücken lassen.

Von Lea Hampel

Es gibt ja derzeit viele Geschehnisse, die alles andere als gefällig sind: Millionen Menschen sind auf der Flucht, andere reagieren darauf mit Gewalt, Staatschefs bedrohen sich gegenseitig. Zu dieser beliebig verlängerbaren Liste könnte so mancher sicher das ein oder andere Ärgernis privater Natur hinzufügen. Mit anderen Worten: Vieles ist einfach so gar nicht super.

Auf der Kommunikationsplattform Facebook gab es aber lange zumindest für die Eiligen unter den mehr als 1,5 Milliarden Nutzern nur eine mögliche Reaktion auf Veröffentlichungen: Daumen hoch. Dass das nicht immer passt, sah Chef Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr ein: Seit einigen Monaten können Spanier und Iren Erstaunen, Wut, Liebe und andere Gefühle in Form sogenannter Emojis, recht eindeutiger Gesichter und Symbole, ausdrücken.

Doch selbst in der Netzwelt geht es mal langsam zu: Erst in der nächsten Zeit soll sich, wie jetzt bekannt wurde, die emotionale Klickvielfalt auch in anderen Ländern erweitern. Immerhin beendet das dann einen Grundsatzstreit. Zwar gibt es weiter keinen Dislike-Button, aber wer künftig Ärger artikulieren will, kann dies mit einem Klick tun: Sofort erscheint ein zornrotes Gesicht ohne nähere Erläuterungen - was die Ähnlichkeit mit der Offline-Kommunikation erhöht. Bevor die emotionale Bandbreite des Lebens auf Facebook ankommt, war es aber erst einmal umgekehrt: Beim Rugby in Hongkong zum Beispiel, wo sich 2015 Fans zur Emoji-Kostümierung verabredeten. Darauf ein Like.

© SZ vom 29.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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