E-Book-Reader im Test:iPad und Kindle nur Mittelmaß

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Die Stiftung Warentest räumt mit einem Mythos auf: Amazons vielgelobter Kindle landet beim Test auf den hinteren Plätzen - und auch das iPad ist als Lesegerät nicht für alle Situationen geeignet.

Alle reden über iPad und Kindle, doch bei einer Untersuchung der Stiftung Warentest lagen ganz andere elektronische Lesegeräte vorne: Die Tester gaben dem "Bookeen Cybook Opus" (222 Euro) und "Iriver Story" (261 Euro) die besten Noten.

Amazons Kindle DX (rechts): Deutliche Schwächen gegenüber der Konkurrenz. (Foto: AFP)

Der Cybook Opus erhält vor allem bei der Nutzungsdauer gute Noten: Der Akku hält fast 14 Tage, dazu befanden die Tester Bild, Handhabung und Vielseitigkeit für gut. Pluspunkt des Iriver Story ist die Möglichkeit, MP3s abzuspielen, dafür müssen bei Sonnenlicht in Sachen Bildqualität Abstriche gemacht werden.

Insgesamt ist die Auswahl an Geräten mit der Note "Gut" groß: 10 der 15 getesteten Reader erhielten eine Zwei, wie die Organisation in ihrer Zeitschrift test (10/2010) berichtet. Der " Kindle DX" von Amazon bekam dagegen nur ein "Befriedigend".

Zum schwachen Abschneiden des Kindle trugen verschiedene Faktoren bei: Bislang muss das Gerät noch aus den USA importiert werden, auch die Menüs sind nur in englischer Sprache vorhanden. Beim Öffnen digitaler Bücher und beim Umblättern sei das Gerät langsam, bemängeln die Tester, dazu sei der Kindle DX vergleichsweise groß und schwer. Allerdings bietet Amazon mit dem Kindle 3G inzwischen eine neue Variante an, die kleiner und preislich günstiger ist.

Generell schnitten E-Book-Reader mit der E-Ink-Technologie besser ab: Diese Bildschirmanzeige hat keine Hintergrundbeleuchtung, weshalb abends nur im Schein der Lampe gelesen werden kann. Dafür spiegelt das Display - anders als bei LCD-Bildschirmen - im Sonnenlicht nicht.

Schnelles Umblättern, schlechtes Bild

Apples iPad besitzt ein solches LCD-Display. Der Tablet-Computer (600 Euro in der 16GB Version mit UMTS-Verbindung) ist kein klassisches Lesegerät, kann aber digitale Bücher darstellen - daher nahmen die Tester das iPad ebenfalls unter die Lupe, ohne es allerdings mit einer Note zu bewerten.

Bei dunklem und mittlerem Licht sei das Schriftbild sehr gut. In einer sehr hellen Umgebung sei der Text dagegen wegen starken Spiegelungen kaum lesbar. Ein Vorteil der LCD-Technik: Das Umblättern der Seiten funktioniert schneller. Dafür hält der iPad-Akku allerdings im Lesebetrieb nur neun bis zehn Stunden, weit weniger, als der von E-Ink-Geräten.

Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet laut Stiftung Warentest der "Sony Reader Pocket Edition": Das 172 Euro teure Gerät erhielt ebenfalls ein "Gut". Am unteren Ende finden sich mit der Note "Ausreichend" der Foxit eSlick und Ectaco jetBook-Lite. Der Foxit-Reader lieferte im Test nur eine schwache Bildqualität, der Bildschirm des Ectato flimmert bei heller Umgebung, verbraucht aber dennoch so viel Strom, dass der Akku des Geräts nur acht Stunden hält.

Die Autoren warnen, dass es immer noch einige Einschränkungen gibt, die beim Kauf von E-Book-Readern beachtet werden sollen: Die Auswahl an digitalen Büchern ist mit etwa 40.000 Titeln noch gering, zudem hat sich noch kein einheitliches Format durchgesetzt.

Ein weiteres Problem ist der digitale Kopierschutz, weshalb Nutzer bei vielen E-Books auf Druck- und Textkopierfunktionen verzichten müssen. "Bleibt zu hoffen, dass die Buchbranche hier schnell aus den Erfahrungen der Musikindustrie lernt und auf umständliche Kopierschutzmaßnahmen möglichst bald verzichtet", lautet das Fazit der Warentester.

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