Dramatischer Auftragsrückgang:Maschinenbauer in heller Aufregung

Jäher Absturz: Im Dezember sind die Bestellungen für den Maschinenbau um 40 Prozent eingebrochen. Die Branche rechnet mit schlimmen Konsequenzen.

Die Wirtschaftskrise wird beim deutschen Maschinenbau 2009 erstmals seit Jahren zu einem deutlichen Produktionsrückgang und Arbeitsplatzabbau führen. Es müsse mit dem Verlust von 25.000 Jobs gerechnet werden, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag in Frankfurt mit.

2008 hatten die Maschinenbauer ihre Produktion noch um 5,4 Prozent auf ein Volumen von 194 Milliarden Euro gesteigert. (Foto: Foto: AP)

Im Vorjahr hatte die Zahl der Stellen in dem wichtigen Industriezweig um 40.000 auf 975.000 zugelegt.

Die Fertigung werde voraussichtlich um sieben Prozent schrumpfen, prognostizierte der VDMA. Kunden im In- und Ausland seien verunsichert und verhängten für dieses Jahr teilweise Investitionsstopps.

Alle Hoffnungen zerstoben

Allein im Dezember seien die Bestellungen um 40 Prozent eingebrochen. Die stark exportabhängige Branche war in den vergangenen fünf Jahren von einem Höhenflug zum anderen geeilt. 2008 hatten die Hersteller ihre Produktion noch um 5,4 Prozent auf ein Volumen von 194 Milliarden Euro gesteigert.

Ihren Umsatz erhöhten sie um acht Prozent auf 205 Milliarden Euro. Wachstumstreiber war die starke Nachfrage in Ländern wie China, Indien, Brasilien und Russland.

Noch im Oktober hatte der Verband gehofft, dass die Produktion 2009 nur stagnieren werde. Die Aussichten hätten sich aber in den vergangenen Monaten weiter eingetrübt, sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse.

"Wir sind wegen unserer ausgeprägten Exportorientierung weltweit konfrontiert mit außergewöhnlichen, in ihren Auswirkungen für uns nicht abschätzbaren Ereignissen."

Wegen der unsicheren Aussichten sei auch die neue Prognose nicht in Stein gemeißelt. Der Maschinenbau habe aber besten Voraussetzungen, mit dem Ende der Krise auf seinen langfristigen Wachstumspfad zurückzukehren.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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