Sind die beiden Kühe "Paula" und "Flecki" optisch verwandt? Dieses Problems hatte sich das Landgericht Düsseldorf anzunehmen - und es verneinte die Frage.
Geklärt haben wollte das allerdings kein Bauer, um sein Michvieh von dem des Nachbarn abzugrenzen, sondern der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker. Es geht um einen Pudding namens "Paula" - mit vanille-schokofarbigem Kuhfleckmuster, der in sehr ähnlicher Form auch bei Aldi Süd angeboten wird, dort allerdings unter dem Namen "Flecki".
Per Eilverordnung wollte Dr. Oetker den Verkauf von Flecki in ganz Europa verbieten lassen. Das haben die Richter Anfang März abgelehnt. Das Aldi-Produkt "Flecki" unterscheide sich genügend stark von der Oetker-Süßspeise "Paula", hieß es damals. Weder eine Verletzung des Designrechts noch die von Dr. Oetker behaupteten Wettbewerbsverstöße seien erkennbar.
Diese Entscheidung will Dr. Oetker nicht hinnehmen. Man habe gegen das Urteil des Landgerichts Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt, sagte ein Sprecher des Lebensmittelherstellers am Freitag. "Wir sind der Ansicht, dass es sich hier um eine Verletzung des Geschmacksmusterrechts handelt. Das ist eine nicht statthafte Nachahmung", so der Sprecher .
"Paula" kam 2006 auf die Welt. "Flecki" tauchte im November 2011 zum ersten Mal auf, zunächst nur in ausgewählten Aldi Süd-Filialen. Die Entscheidung im Pudding-Streit könnte bereits Ende Juni fallen - dann müssen die Richter am Oberlandesgericht darüber befinden, ob "Paula" geklont werden darf.