Die Wolke in Zahlen:Asche zu Asche

Ein Vulkan spuckt, verhindert milliardenschwere Umsätze und verdirbt sogar den Rosenhändlern in Kenia das Geschäft: Eyjafjallajökull, die wirtschaftlichen Folgen - und ein bunter Zahlensalat. In Bildern.

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Ein Vulkan spuckt - und vernichtet mal eben Milliarden: Eyjafjallajökull, die wirtschaftlichen Folgen - und bunte Skurrilitäten im Überblick.Asche zu Asche: Rund 200 Millionen Dollar (150 Millionen Euro) haben die die internationalen Fluggesellschaften wegen der Aschewolke verloren - pro Tag. Doch es ist, wie es immer ist: Der Wettlauf um die Zahlen hört im Himmel nicht auf. So schätzte der Luftfahrtverband IATA die Einbußen zwischendurch sogar auf bis zu 250 Millionen Dollar täglich. Betroffen seien schließlich auch die Zulieferer und Dienstleister für Flughäfen oder Airlines.Inzwischen hat sich der Flugverkehr wieder eingependelt, und die endgültige Rechnung steht: Durch die Sperrung der Lufträume sei der Luftfahrtbranche in den vergangenen Tagen ein Schaden von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro entstanden, hat der Fachverband IATA ausgerechnet. Die Sperrung der Lufträume in vielen Ländern Europas habe zeitweise knapp ein Drittel der Luftfahrt weltweit lahmgelegt. Die Folge: Schon am vergangenen Wochenende hat die Luftfahrtbranche finanziellen Ausgleich gefordert.Flugzeuge der Lufthansa warten in Frankfurt am Main auf die Wiederaufnahme des FlugbetriebsFoto: ddp

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Sorgen, Kummer, Nöte - der Dreiklang in der Wirtschaft will einfach kein Ende finden. Der ohnehin schon gebeutelten deutschen Wirtschaft entging durch die Aschewolke pro Tag ein Umsatz in Höhe von einer Milliarde Euro, schätzt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag.Foto: AP

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Der Bundesverband des Groß- und Außenhandels (BGA) hat davor gewarnt, die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft durch die tagelange Luftraumsperrung zu dramatisieren. Nur zwei Prozent des Warenverkehrs im Außenhandel würden - gemessen am Gewicht der Güter - über die Luft abgewickelt, die meisten Waren werden per Schiff, Bahn oder Lastwagen transportiert. "Die Auswirkungen der Aschewolke auf die deutsche Wirtschaft sind bislang nicht so gravierend wie oftmals dargestellt. Man sollte die Probleme nicht kleinreden, aber auch nicht größer, als sie in der Tat sind", sagte BGA-Präsident Anton Börner.Cargo-Zentrum der Lufthansa in Frankfurt am Main Foto: ddp

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Den Gartenbauern in Kenia sind jeden Tag etwa 2,2 Millionen Euro Umsatz entgangen. Auch nach Ende des Flugverbots werde es noch einige Wochen dauern, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, erklärte der Exportverband.Blumenfarm in KeniaFoto: AFP

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Es sind zwei Wörter, die Flugreisende überhaupt nicht mögen: "annulliert" und "cancelled". Mehr als 80.000 Flüge wurden wegen der Aschewolke im europäischen Luftraum gestrichen.Fluganzeige auf dem Airport Zürich.Foto: AFP

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Und wie, bitte, geht es weiter? 6,8 Millionen Passagiere hingen weltweit fest.Gestrandete Reisende am Flughafen MünchenFoto: dpa

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Es hätte alles so schön werden sollen: Sonne, Strand, Ruhe - und dann ging es unfreiwillig in die Verlängerung. Mehr als 200.000 deutsche Pauschaltouristen kamen aus dem Ausland vorübergehend nicht zurück nach Deutschland oder konnten gar nicht erst abfliegen. Dieser junge Mann hing im 17. Bundesland fest - auf Mallorca. Nun ja, das Wetter war nicht das Schlechteste und wenigstens konnte man die Bild am Sonntag lesen. Warum gab es die BamS auf Malle trotz Flugverbots? Weil der Springer-Verlag auch auf der Insel druckt.Flughafen Palma de MallorcaFoto: Reuters

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Mit einem "Taxi nach Paris", ja, an den Song der Band Felix de Luxe mag sich manch ein Fahrer erinnert haben - denn wo es so viele Verlierer gibt, muss doch mindestens auch ein Gewinner sein! In Wien zum Beispiel witterten Taxifahrer das große Geschäft. Für 500 Euro kutschierten sie gestrandete Passagiere in die Stadt der Liebe. Für eine Fahrt nach Oslo wurden zwischen 1000 und 10.000 Euro fällig. Das Phänomen Wucher griff wie ein Bazillus um sich. Dieser freundlich guckende Taxifahrer buhlte in Istanbul um Reisende. Sein Ziel: München und Frankfurt. Den Preis hatte er vorsichtshalber nicht notiert.Taxifahrer in IstanbulFoto: dpa

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Nicht nur Menschen, auch das liebe Vieh wurde wegen der Aschewollke zur Entschleunigung gezwungen: Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main harrten in den vergangenen Tagen rund 80 Tiere in der "Animal Lounge" aus. Zwei Pferde sollten nach New York, sie machten Zwischenstopp auf einer Koppel im Taunus. In der Finanzmetropole gestrandet war auch eine Schildkröte, unterwegs von Wien nach Chicago.Europäische Sumpfschildkröte im Sea Life in SpeyerFoto: dpa

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Wenn in der Luft nichts mehr geht, geht dann wenigstens was am Boden? Aber sicher doch! Nicht nur Mietwagenanbieter, auch die Bahn profitierte massiv: Das letzte deutsche Staatsunternehmen zählte 30 Prozent mehr Reisende.Passagiere am Hauptbahnhof HamburgFoto: dpa

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Eigentlich hat er den ruhigsten Job im ganzen Kabinett, unser aller Verkehrsminister Peter Ramsauer: Hin und wieder mal einen Autobahnabschnitt freigeben, zwischendurch ein paar Verkehrsschilder ausrangieren, aber bitte alles ohne Eile. Doch jetzt bringt die Aschewolke den gelernten Müllermeister ganz schön auf Trab. Mehr Interviews, mehr Statements - wie hoch ist die prozentuale Steigerung? Sein Ministerium mochte darauf keine konkrete Antwort geben: Zu hören war nur ein Satz: Herr Ramsauer sei immer ein gefragter Minister.Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer bei einem Presse-Statement Foto: dpaTexte: mel/dpa/rtr/bgr

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