Devisen und Rohstoffe:Ölpreise legen etwas zu

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Die Ölpreise können sich nach den zum Teil starken Verlusten der vergangenen Tage etwas stabilisieren. Am Devisenmarkt stehen die Veröffentlichung der Fed-Protokolle und die Inflationsdaten aus Großbritannien im Fokus.

Der Euro-Kurs hat sich am Mittwoch kaum bewegt. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte am Abend bei 1,0180 (Vortag: 1,0161) Dollar. Auch die Veröffentlichung der Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed sorgte kaum für frische Impulse. Die Fed stellt sich auf einen langen Kampf gegen die Inflation ein und lässt den Umfang der nächsten Zinserhöhung noch offen. Die Inflationszahlen aus Großbritannien schürten dagegen Spekulationen auf weitere Zinserhöhungen. Das Pfund Sterling sackte um 0,4 Prozent auf 1,2050 Dollar ab. Die Teuerungsrate in Großbritannien hat im Juli überraschend die Zehn-Prozent-Marke geknackt und setzt die Notenbank damit weiter unter Handlungsdruck. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 10,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar 1982. Die Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die Teuerungsrate mit 9,8 Prozent noch einstellig bleiben würde - so wie im Juni, als die Verbraucherpreise um 9,4 Prozent zulegten. Im Kampf gegen die rasant steigenden Preise hatten die Währungshüter in London den Leitzins zuletzt um 50 Basispunkte auf 1,75 Prozent erhöht. Die Investoren an den Finanzmärkten stellen sich darauf ein, dass das Zinsniveau Mitte September auf 2,25 Prozent angehoben wird.

Die Ölpreise legten nach ihren jüngsten Verlusten wieder etwas zu. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI notierte 1,6 Prozent höher bei 87,89 Dollar. Am Ölmarkt war zuletzt die Aussicht auf eine Rückkehr iranischen Öls an den Weltmarkt zu einem Belastungsfaktor geworden. Hintergrund sind die aktuellen Bemühungen zur Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens von 2015. Dieses hat das Ziel, das iranische Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug könnten die Erdölsanktionen fallen und somit das Angebot steigen.

© SZ vom 18.08.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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