Devisen und Rohstoffe:Eurokurs stabilisiert sich

Der Euro kann sich nach seinen jüngsten Kursverlusten und trotz schlechter als erwartet ausge­fallener Konjunkturdaten etwas stabilisieren. Am Rohstoffmarkt fallen die Ölpreise weiter.

Trotz schlechter als erwartet ausgefallener Konjunkturdaten hat sich der Euro am Dienstag nach seinen jüngsten Kursverlusten etwas stabilisiert. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte am Abend kaum verändert bei 1,0166 Dollar. Im Fokus standen die Ergebnisse der ZEW-Umfrage unter Finanzmarktexperten zu den Konjunkturerwartungen. Demnach trüben sich die entsprechenden Prognosen deutscher Finanzexperten erneut ein. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im August auf minus 55,3 Punkte. "Die anhaltende Trockenperiode und das Niedrigwasser bedrohen die Versorgungssicherheit der Industrie", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Holger Lösch. "Die Unternehmen stellen sich auf das Schlimmste ein." Die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage verschärfe sich. Die ab Oktober geplante Gasumlage für alle Verbraucher schmälert deren Kaufkraft zusätzlich. "Allein die Gasumlage wird die privaten Haushalte mehr kosten, als ihnen durch die von Finanzminister Christian Lindner geplante Entlastung von zehn Milliarden Euro zugutekäme", sagte Jörg Angele von der Fondsgesellschaft Bantleon. Den Haushalten drohe 2022 und 2023 alleine wegen der höheren Energiepreise der Entzug von jeweils etwa 70 Milliarden Euro.

Die Ölpreise gerieten nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn weiter unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 91,88 Dollar. Das waren 3,4 Prozent weniger als am Vortag. Weiterhin drückt die Aussicht auf ein steigendes Angebot bei zugleich geringerer Nachfrage auf die Kurse. Zuletzt hatten schwache Konjunkturdaten aus China sowie die sehr stark gesunkene Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York die Sorge geschürt, dass sich das globale Wirtschaftswachstum abschwächen könnte.

© SZ vom 17.08.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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