Devisen und Rohstoffe:Euro fällt nach US-Jobdaten

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den USA nach dem Arbeitsmarktbericht treibt den Dollar in die Höhe. Gleichzeitig trennen sich die Investoren von Staatsanleihen.

Wieder aufgeflammte Spekulationen auf drastischere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed nach einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht haben dem Dollar am Freitag Auftrieb gegeben. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um ein Prozent auf 106,72 Punkte. Dementsprechend gab der Euro deutlich nach und notierte am Abend 0,6 Prozent tiefer bei 1,0180 Dollar.

US-Unternehmen schufen den Angaben zufolge im Juli außerhalb der Landwirtschaft 528 000 Stellen, mehr als doppelt so viel wie erwartet. "Hier deutet noch nichts auf einen bald beginnenden Abschwung hin", sagte Analyst Bastian Hepperle vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe. Ein weiterer Belastungsfaktor sei der überraschend starke Anstieg der Löhne, gab Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners zu bedenken. "Das wird die Fed möglicherweise dazu bringen, die Zinsen in hohem Tempo weiter zu erhöhen, um die bestehende Preis-Lohn-Spirale wieder einzufangen." Vor diesem Hintergrund warfen Investoren US-Staatsanleihen aus den Depots und trieben die Rendite der zehnjährigen Bonds auf 2,843 Prozent. Diesem Trend konnten sich die deutschen Pendants nicht entziehen und rentierten ebenfalls höher bei 0,947 Prozent.

Nach dem jüngsten Preisrückgang am Ölmarkt stiegen die Preise. Ein Barrel der Sorte Brent notierte 0,6 Prozent höher bei 94,73 Dollar. In dieser Woche sind die Notierungen deutlich gefallen und haben mehrmonatige Tiefstände markiert. Verglichen mit dem Jahresanfang liegen die Preise zwar immer noch deutlich höher. Von ihren Höchstständen, die sie zu Beginn des Ukraine-Kriegs markiert hatten, sind sie aber aktuell weit entfernt. Wesentlicher Grund sind Rezessionssorgen, die unter anderem auf die straffere Geldpolitik vieler Zentralbanken zurückgehen.

© SZ vom 06.08.2022 / amon, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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