Devisen und Anleihen:Euro gibt weiter nach

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Die Veröffentlichung der neuesten Konjunkturdaten belastet sowohl den Euro als auch die britische Währung. Am Anleihenmarkt sind italienische Staatspapiere gefragt. Deren Rendite liegt nun unter einem Prozent.

Der Euro hat am Montag die Kursverluste der vergangenen Woche ausgeweitet. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,0965 Dollar, nach 1,0989 Dollar am Freitagabend. Vor dem Wochenende war der Euro ruckartig gefallen und auf den tiefsten Stand seit Mai 2017 gesunken. Der Euro wird seit Wochen durch die Erwartung belastet, dass die EZB ihre sehr lockere Geldpolitik bald noch mehr lockert. Es werden eine weitere Zinssenkung und möglicherweise neue Wertpapierkäufe erwartet. Das Interesse der Anleger richtete sich auch auf die Konjunkturdaten aus der Eurozone. Veröffentlicht wurden die Einkaufsmanagerindizes, eine Unternehmensumfrage in der Industrie. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie stieg zwar leicht um 0,3 auf 43,5 Punkte. Das Barometer signalisiert aber mit einem Wert von weit unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten ein deutliches Schrumpfen der Geschäfte. "Der Absturz der Geschäftsaussichten auf ein Rekordtief deutet an, dass das Schlimmste noch bevorstehen könnte", sagte Markit-Ökonom Phil Smith. Der Index für die gesamte Euro-Zone stieg um 0,5 auf 47 Punkte, bleibt aber ebenfalls merklich unter der Wachstumsschwelle. Der Einkaufsmanager für Großbritannien fiel dagegen auf den tiefsten Stand seit Juli 2012. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der ungewisse Brexit-Fortgang lasten immer schwerer auf der britischen Industrie, hieß es. Das Pfund Sterling geriet nach den Zahlen unter Druck.

Die Aussicht auf eine baldige Regierungsbildung in Italien ließ die Anleger zu den Anleihen des Staates greifen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere fiel im Gegenzug auf 0,964 Prozent. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte am Sonntag, er rechne damit, dass die Gespräche zwischen den Sozialdemokraten (PD) und der 5-Sterne-Bewegung bis spätestens Mittwoch abgeschlossen seien.

© SZ vom 03.09.2019 / amon ,Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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