Devisen und Anleihen:Bitcoin verliert kräftig an Wert

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Die chinesische Notenbank will verstärkt gegen illegale Aktivitäten rund um digitale Währungen vorgehen. Das schickt die bekannteste Cyber-Devise auf Talfahrt.

Eine neue Kampagne der chinesischen Notenbank gegen den Handel mit Kryptowährungen hat am Freitag die Talfahrt des Bitcoin beschleunigt. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise fiel zeitweise um zehn Prozent und war mit 6846 Dollar so billig wie zuletzt vor einem halben Jahr. Die People's Bank of China (PBoC) teilte mit, sie wolle in Shanghai gegen illegale Aktivitäten rund um digitale Währungen vorgehen. Außerdem warnte sie davor, Cyberdevisen nicht mit der zu Grunde liegenden Blockchain-Technologie zu verwechseln. Staatspräsident Xi Jinping hatte sich unlängst dafür ausgesprochen, die Entwicklung der Blockchain-Technologie zu intensivieren und damit eine Rally bei Bitcoin ausgelöst. Investoren hatten Xis Worte als Signal einer Lockerung der restriktiven chinesischen Haltung gegenüber Kryptowährungen interpretiert. Dies entpuppe sich nun als Irrtum, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Die Enttäuschung dürfte bei Anlegern noch eine Weile anhalten." Unabhängig davon arbeitet die PBoC nach eigenen Angaben an einer eigenen Digitalwährung. Die Initiative gilt unter anderem als Antwort auf die drohende Konkurrenz durch die geplante Cyber-Devise "Libra" des Online-Netzwerks Facebook.

Am Devisenmarkt verlor der Euro etwas an Wert. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung mit 1,1020 Dollar mehr als einen viertel US-Cent weniger als tags zuvor. Belastet wurde der Euro durch die weiter eingetrübte Unternehmensstimmung im Euroraum. Aber auch amerikanische Konjunkturdaten übten Druck auf den Euro aus. Im Gegensatz zur Eurozone hatte sich die Unternehmensstimmung in den USA aufgehellt. Auch das Konsumklima der Uni Michigan hatte sich verbessert. Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone ließen die Anleger zu sicheren Bundesanleihen greifen. Im Gegenzug gab die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatstitel von minus 0,324 auf minus 0,362 Prozent nach.

© SZ vom 23.11.2019 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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