Devisen:Pfund Sterling verliert weiter an Wert

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Die Furcht vor einem ungeordneten Brexit belastet die britische Währung auch in der neuen Woche. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steht weiterhin auf einem Rekordtief.

Der Kurs des Pfund Sterling setzt auch in der neuen Woche seinen Sinkflug weiter fort. Am Montagabend kostete die britische Währung nur noch 1,2228 Dollar. Grund hierfür ist die wachsende Furcht vor einem chaotischen EU-Ausstieg des Vereinigten Königreichs. Die neue Regierung unter Brexit-Verfechter Johnson rüstet sich nach eigenen Angaben für dieses Szenario. Zwar hofften viele Leute, das Unterhaus werde dies verhindern, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Dazu müssten die Abgeordneten allerdings entweder dem ausgehandelten Brexit-Deal der vorherigen Premierministerin Theresa May doch noch zustimmen oder das Ausstiegsgesuch zurückziehen. Zu keiner der beiden Optionen hätten sich die Abgeordneten aber bisher durchringen können.

Der Euro selbst hat sich am Montag wenig bewegt. Er konnte sich somit nach deutlichen Kursverlusten in der Vorwoche vorerst stabilisieren. Am Montagabend wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1146 US-Dollar gehandelt und damit sogar etwas höher als am Freitag. In der vergangenen Woche hatten Signale der Europäischen Zentralbank für eine baldige Zinssenkung den Euro belastet. Seit diesen Äußerungen bewegt sich auch die Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe auf einem Rekordtief. Am Montagabend betrug sie minus 0,391 Prozent. An den Rohstoffmärkten ging es zum Wochenbeginn eher impulsarm zu. Es gab kaum wichtige Konjunkturdaten, an denen sich die Anleger hätten orientieren können. Das Interesse richtet sich daher bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die an diesem Mittwoch erwartet wird. Der Markt rechnet fest mit der ersten Zinssenkung in den USA seit mehr als zehn Jahren. Nach Einschätzung des Experten Christoph Balz von der Commerzbank deuten jüngste Äußerungen aus den Reihen der Fed auf eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte hin.

© SZ vom 30.07.2019 / KPRE, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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