Am Devisenmarkt haben Anleger am Dienstag beim britischen Pfund zugegriffen. Ausgelöst wurde die Nachfrage durch einen Zeitungsbericht, dem zufolge der britische Chefunterhändler David Frost eine Einigung mit der EU über die künftigen Beziehungen in Aussicht stellt. Das Pfund Sterling verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 1,3253 Dollar. Gegenüber dem Euro mussten für ein Pfund mit 1,1167 Euro 0,3 Prozent mehr gezahlt werden. Die Wahrscheinlichkeit eines 'No Deal' sei zwar immer noch da, sagte Timothy Graf, Chef-Anlagestratege des Vermögensberaters State Street. "Es scheint aber, dass die EU und Großbritannien sich einem Deal annähern." Ohne Einigung drohen zum Jahreswechsel gegenseitige Zölle.
Auch der Euro profitierte von den Medienberichten und legte 0,1 Prozent auf 1,1864 Dollar zu. Ein Anstieg der Industrieproduktion in den USA und höhere Umsätze im amerikanischen Einzelhandel konnten dem Dollar keinen nennenswerten Auftrieb verleihen.
Der Kursanstieg der Digitalwährung Bitcoin setzte sich fort. Die älteste und bekannteste Kryptowährung stieg erstmals seit Anfang 2018 über die Marke von 17 000 Dollar. Das Rekordhoch von rund 20 000 Dollar, erreicht Ende 2017, rückt damit immer näher. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurden bis zu 17 868 Dollar erreicht. Noch im März hatte der Kurs mit 3 850 Dollar einen Jahrestiefstand markiert, seither hat er mit Unterbrechungen zugelegt. Besonderen Auftrieb hat der Bitcoin zuletzt durch das Vorhaben des Bezahldienstes Paypal erhalten, seinen Kunden die Zahlung mit Bitcoin und anderen Digitalwährungen zu ermöglichen.
Die Ölpreise erholten sich von ihren Tagesverlusten. Auch beim Rohöl änderten die Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung nichts an den kurzfristig trüben Nachfrage-Aussichten, schrieben die Analysten der ING Bank. Die Sorte Brent aus der Nordsee notierte mit 43,83 Dollar nahezu unverändert.