Devisen:Euro steigt nach Markit-Daten

Die Konjunkturdaten sind besser ausgefallen als erwartet: Für den Euro geht es deshalb nach oben. Turbulent bleibt es beim britischen Pfund Sterling.

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gestiegen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1750 Dollar gehandelt und damit 0,3 Prozent höher als am Vorabend. Marktbeobachter sprachen von einer Dollarschwäche, die dem Euro im Gegenzug etwas Auftrieb verliehen habe. Die Anleger hätten sich risikofreudiger gezeigt, so dass der Dollar als Weltreservewährung weniger gefragt gewesen sei. Am Markt gebe es die Hoffnung, dass sich die politischen Parteien in den USA auf ein weiteres staatliches Hilfspaket im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise einigen könnten.

Unterstützung bekam der Euro von den positiv ausgefallen Konjunkturdaten. Die deutsche Industrie erholt sich von der Corona-Rezession: Ihre Geschäfte wuchsen im September so kräftig wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 4,2 auf 56,4 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Donnerstag zu seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Damit liegt das Barometer mittlerweile deutlich über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Die Auftragsbücher hätten sich weiter gefüllt, während die Produktion gestiegen sei. Angezogen habe auch die Exportnachfrage im Anlagen- und Maschinenbau.

Turbulent blieb es beim Pfund Sterling. Insidern zufolge stecken die Verhandlungen Großbritanniens mit der EU über ein künftiges Freihandelsabkommen in einer Sackgasse. Unterhändler beider Seiten hätten es nicht geschafft, die Differenzen beim Thema Staatshilfen zu überbrücken. Das lastete zunächst auf dem Pfund. Anschließend legte die Währung allerdings wieder zu und notierte höher bei 1,2978 Dollar, nachdem ein Reporter der Financial Times auf Twitter geschrieben hatte, dass nach der jüngsten Gesprächsrunde wieder mehr Optimismus herrsche.

© SZ vom 02.10.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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