Defizitgrenze der EU:Frankreich scheitert erneut an Schuldenvorgabe

Eigentlich wollten die Franzosen 2015 endlich weniger neue Schulden aufnehmen und damit die Defizitgrenze der EU einhalten. Doch nun musste Frankreich einräumen: So schnell geht es doch nicht.

  • Frankreich wird auch im kommenden Jahr mehr neue Schulden aufnehmen als die EU erlaubt. Die Drei-Prozent-Defizitgrenze wird voraussichtlich erst 2017 wieder einhalten.
  • Eigentlich wollte der Staat bereits 2015 die Vorgaben erfüllen.

Neuverschuldung liegt doch höher

Frankreich kann nach eigenen Angaben das Haushaltsdefizit nicht so stark drücken wie eigentlich von der EU vorgegeben. Auch im kommenden Jahr werde die Neuverschuldung - entgegen der Zusagen an die EU - bei 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen, sagte Finanzminister Michel Sapin. Erst 2017 könne der Staat die Vorgabe der EU einer Neuverschuldung von drei Prozent einhalten.

Ziel bereits zuvor verfehlt

Die EU-Kommission hatte Frankreich wegen der Wirtschaftskrise bereits zwei Jahre Aufschub gewährt, um das Defizitziel zu erreichen. Auch für dieses Jahr hob Sapin die Defizitprognose auf 4,4 Prozent an. Paris hatte für 2014 lange ein Defizit von 3,8 Prozent angepeilt. Mitte August musste Sapin aber einräumen, dass es bei mehr als vier Prozent liegen wird.

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