Datenaustausch:Panama macht jetzt doch mit

Fast das ganze Land fühlte sich durch die Panama Papers am Pranger. Nun versucht es seinen internationalen Ruf zu sanieren.

Von Bastian Brinkmann, München

Fast das ganze Land fühlte sich durch die Berichte am Pranger: Die Panama Papers machten weltweit bekannt, dass das mittelamerikanische Land eine Steueroase ist, in der Steuerhinterzieher, Kriminelle und Prominente ihr Geld verstecken können. Nun versucht das Land, seinen internationalen Ruf aufzubessern. Panama wird künftig beim automatischen Austausch von Kontodaten mitmachen. Das gibt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bekannt, die den Kontodatentausch entwickelt hat. Banken müssen dabei erfassen, wem ein Konto wirklich gehört und die Informationen direkt ins Ausland melden, wenn der Kunde dort steuerpflichtig ist. Ein Schwarzgeldkonto zu eröffnen, wird damit erschwert. Bisher weigerte sich Panama, an dem System teilzunehmen. Die Kritik nach den Panama Papers brachte nun offenbar die Wende. Allerdings trocknet der Schritt die Steueroase nicht vollständig aus. Problematisch sind vor allem die Stiftungen und Briefkastenkonstruktionen, die in dem Land aufgesetzt werden können - mit ihnen können Bankkunden weiterhin verschleiern, wem ein Konto wirklich gehört.

© SZ vom 12.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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