Credit Suisse:Großaktionär steigt aus

Der langjährige Credit Suisse-Aktionär Harris Associates ist komplett bei der krisengeplagten Schweizer Bank ausgestiegen. Harris habe mit der Reduzierung des Anteils im Oktober begonnen und sich nun vollständig davon getrennt, sagte Harris-Vize-Chef David Herro der Financial Times. Der Zeitung zufolge hat Harris noch im vergangenen Jahr bis zu zehn Prozent der CS-Aktien besessen. "Es stellt sich die Frage nach der Zukunft des Geschäftsbereichs. Es hat große Abflüsse aus dem Wealth Management gegeben", sagte Herro. Die Credit Suisse hatte in den vergangenen Monaten mit einem Vertrauensverlust der Kunden zu kämpfen und im Geschäftsjahr 2022 mit 7,3 Milliarden Franken den höchsten Verlust seit der Finanzkrise eingefahren. Harris sagte der Financial Times, es gebe viele andere Möglichkeiten zu investieren. "Steigende Zinssätze bedeuten, dass viele europäische Finanzwerte in die andere Richtung gehen. Warum sollte man in etwas investieren, das Kapital verbrennt, wenn der Rest des Sektors es jetzt erwirtschaftet?" Zum Umbau der Credit Suisse sagte er, der Plan zur Umstrukturierung der Investmentbank sei zwar eine edle Sache. Er sei "aber schwerfällig und in Bezug auf den Cash-Burn weitaus kostspieliger, als wir erwartet haben".

© SZ vom 07.03.2023 / REUTERS - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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