Clark-Medaille:Auszeichnung für Harvard-Ökonomin

Von Bastian Brinkmann, München

Die Harvard-Ökonomin Melissa Dell bekommt für ihre Forschung die Clark-Medaille der American Economic Association. Viele Empfänger dieser Auszeichnungen haben später den Wirtschaftsnobelpreis der schwedischen Zentralbank erhalten. Die Medaille kann nur an Ökonominnen und Ökonomen in den USA vergeben werden, die jünger als 40 sind. Dell beschäftigt sich mit Wirtschaftsgeschichte und den langfristigen Folgen von politisch-ökonomischen Institutionen.

Vielzitiert ist ihre Forschung zu Zwangsarbeit im Peru des 16. bis 19. Jahrhunderts. Männer wurden über das sogenannte "Mita"-Regime gezwungen, Silber oder Quecksilber abzubauen. Noch heute unterscheiden sich Mita-Regionen von denen ohne diese Zwangsarbeit, konnte Dell zeigen. Sie sind schlechter an das Straßennetz angeschlossen, und ihre Einwohner sind mit viel größerer Wahrscheinlichkeit arme Subsistenzbauern. Dort geborene Kinder sind kleiner als die in Nachbarregionen ohne Mita.

© SZ vom 30.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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