China:Kampf den Schattenbanken

Mit einer strengeren Regulierung der populären Treuhandfonds-Industrie will China den Schattenbanken-Sektor des Landes in den Griff bekommen. Die Banken- und Versicherungs-Aufsichtsbehörde CBIRC veröffentlichte den Entwurf eines Regelwerks für die rund drei Billionen Dollar schwere Branche. Danach sollen die Treuhandfirmen (Trusts) ihr Geschäft in drei Kategorien aufteilen - Vermögensverwaltung, Fondsdienstleistungen sowie wohltätige Stiftungen - und sich damit an internationale Standards anpassen und sich auf ihre ursprünglichen Aufgaben konzentrieren. Sie sollen dafür drei Jahre Zeit haben. Die undurchsichtigen Strukturen der lange unregulierten Trusts waren von Unternehmen genutzt worden, um sich Geld zu beschaffen, obwohl sie Schwierigkeiten hatten, von den Banken Kredite zu erhalten. Über die Treuhandfirmen konnten Privatleute, Banken und Unternehmen auch in hochriskante Finanzprodukte investieren. Den Regulierern ist das ein Dorn im Auge, weil es ihnen die komplexen Produktstrukturen erschweren, Risiken frühzeitig zu erkennen. Die CBIRC will dem nun einen Riegel vorschieben und den Trusts verbieten, solche Kanäle zur Umgehung von Regulierungsvorschriften oder andere Kapitalsammelstellen außerhalb der üblichen Strukturen einzurichten.

© SZ vom 31.12.2022 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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