Chemie:Lanxess packt Milliardenzukauf an

Der Spezialchemiekonzern aus Köln will seinen US-Rivalen Chemtura für insgesamt 2,4 Milliarden Euro inklusive Schulden übernehmen. An der Börse kam der Deal gut an: Lanxess-Aktien waren größter Gewinner im DAX.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess steht vor dem größten Zukauf seiner Geschichte. Das Kölner Unternehmen, das 2005 von Bayer abgespalten wurde, will den US-Rivalen Chemtura für insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro inklusive Schulden übernehmen. Lanxess werde damit einer der weltweit größten Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoff-Zusatzstoffen und baue sein Geschäft in Nordamerika deutlich aus, sagte Vorstandschef Matthias Zachert. "Wir schaffen damit ein neues starkes Standbein." An der Börse kam der Deal gut an: Lanxess-Aktien waren größter Gewinner im MDax.

Für Chemtura greift Zachert tief in die Kasse: Noch nie zuvor hat das Unternehmen so viel für eine Übernahme ausgegeben. Der bisher größte Zukauf war 2010 das Spezialkautschukgeschäft der niederländischen DSM für rund 310 Millionen Euro. Gerade das Kautschukgeschäft, das unter Überkapazitäten leidet, hatte Lanxess in der vergangenen Jahren aber zu schaffen gemacht. Zachert, der 2014 das Ruder übernahm, verordnete dem Konzern ein Sparprogramm und gliederte das schwächelnde Geschäft mit synthetischem Kautschuk in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco aus. Mit Chemtura macht er Lanxess noch unabhängiger vom Kautschukgeschäft. Der Kauf steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Chemtura-Aktionäre und der Kartellbehörden.

© SZ vom 27.09.2016 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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