Braucht man das?:Mini-Mikrofon für Ein-Mann-Filmer

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Kleines Gerät, viele Funktionen: Das Smartmike+ erleichtert die Arbeit von Film-Einzelkämpfern. (Foto: oh)

Das auf der CES vorgestellte Smartmike+ hilft Leuten, die Filme im Alleingang drehen wollen.

Von Jürgen Schmieder

Videobloggerinnen, Influencer sind meist nicht nur die Protagonisten ihrer Videos, sondern auch Regisseure, Produzenten, Kameraleute, Tonmischer. Jede Aufnahme sollte beim ersten Versuch perfekt sein und möglichst rasch auf die jeweiligen Plattformen hochgeladen werden. Das Gesprochene ist jedoch bisweilen kaum zu hören, weil die Hintergrund-Musik zu laut ist und beim Dreh ein Lastwagen vorbeigefahren ist. Die Qualität ist schlecht, das Video verhunzt, die Nachbearbeitung dauert ewig. So wird das nichts mit den 100 000 Abonnenten oder wenigstens einem nach oben gestreckten Daumen von der Oma.

Die chinesische Firma Sabinetek hat auf der Technikmesse CES in Las Vegas das drahtlose Mikrofon Smartmike+ vorgestellt und ist mit zwei Innovations-Awards ausgezeichnet worden. Es wird über einen Clip an den Kragen gesteckt, per Bluetooth mit dem Smartphone oder der Videokamera verbunden und verfügt damit über eine Reichweite von etwa 15 Metern. Es zeichnet stereo und in deutlich besserer Qualität (48KHz, 16bit) als Monomikrofone, wie sie in Smartphones stecken, und filtert unerwünschte Geräusche wie Wind automatisch heraus. Es wiegt 14 Gramm und ist mit den üblichen Video-Apps wie Filmic-Pro, Tiktok oder YouTube Live kompatibel - seinen vollen Funktionsumfang erreicht es in der eigenen App.

Das Programm Smike+ lässt sich mit Musik-Diensten wie Spotify synchronisieren, sodass der Produzent sein Video live mit der gewünschten Musik hinterlegen kann. Deren Lautstärke wird automatisch reduziert, wenn jemand ins Smartmike+ redet. Es ist zudem möglich, qualitativ hochwertige Interviews zu führen, weil das Mikrofon am Smartphone oder der Kamera synchron eingeschaltet werden kann und dann Fragesteller hinter der Kamera als auch Gesprächspartner sehr gut zu hören sind. Über einen Algorithmus wird das Gesprochene transkribiert und kann live als Untertitel in mehr als 100 Sprachen eingeblendet werden.

Zum Preis von 129 Euro dürfte das Mikrofon sowohl für Profi-Content-Creators als auch ambitionierte Hobbyproduzenten eine gute Investition sein - und eine erschwingliche.

© SZ vom 22.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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