Braucht man das?:Kurzdistanz-Beamer Allegro von LG

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Ein kleines Gerät kaum größer als eine Schuhschachtel wirft ein drei Meter großes TV-Bild an die Wand, aus 20 Zentimeter - ziemlich gute Sache. Aber bei LGs Projektor gibt es auch Nachteile.

Von Thorsten Riedl

Kleines Gerät, großes Bild – nur der Klang lässt bei LGs Kurzdistanz- Beamer zu wünschen übrig. (Foto: oh)

Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von 2,50 Meter oder mehr sind eine feine Sache. Liefern sie doch ein ähnliches Erlebnis wie im Kino, und das im heimischen Wohnzimmer. Würden die Geräte bloß nicht meterweise Platz wegnehmen. Sie dominieren zwangsläufig das Zimmer, da hilft auch die Montage an der Wand wenig. Eine feine Lösung versprechen Projektoren. Der Kurzdistanzbeamer von LG mit dem sperrigen Titel HF85JS Allegro lässt sich dort aufstellen, wo der Fernseher war. Mit nur 20 Zentimeter Abstand zur Wand projiziert er ein Bild von 120 Zoll (gut drei Meter). Uneingeschränkt ist das Gerät dennoch nicht zu empfehlen.

Der LG Allegro nimmt gerade mal einen Platz von 11,8 Zentimetern in der Breite, 18,9 in der Höhe und 35,3 in der Tiefe ein. Mit einem Laser schafft der Beamer eine Lichtstärke von 1500 Lumen. Das Bild lässt sich so auch in einem nicht vollständig abgedunkelten Raum recht gut erkennen. Noch besser wird das Bild auf einer Leinwand, aber auch auf heller Wand stellt sich der Kinoeffekt schon ein.

Der Lüfter des Beamers rauscht "nur" mit 30 Dezibel, im Ökomodus mit 26. Trotzdem muss sich der Zuschauer umstellen, wenn er von der klassischen Mattscheibe kommt. Die Geräuschkulisse stört umso mehr, da die eingebauten Stereo-Lautsprecher des Allegro nun einen wirklich schlechten Klang haben. Ohne zusätzliche Lautsprecher kommt kaum Heimkino-Erlebnis auf. Anschlussmöglichkeiten dafür gibt es zum Glück einige, via Bluetooth, Standardschnittstelle HDMI, Kopfhörerbuchse oder optisch-digitalen Ausgang. Neben zwei USB-Eingängen findet das Bild über zwei HDMI-Anschlüsse den Weg auf den Beamer - oder es kommt gleich kabellos. Für beliebte Video-Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon oder Sky sind Apps auf dem Beamer vorinstalliert. Nach dem Verbinden mit dem Internet - drahtlos oder per Kabel - und dem Einloggen kann es sofort losgehen.

Der LG Allegro läuft mit dem Betriebssystem Web OS 3.0. Alte Hasen erinnern sich: Damit kamen auch mal die smarten Geräte von Palm. Leider ruckelt Web OS auf dem Beamer ziemlich und braucht manche Bedenkzeit. Bei einem Gerät, das im Handel ab 1800 Euro kostet, dürfte das nicht passieren. Wer von solchen Schönheitsmängeln absieht, bekommt mit dem LG Allegro Kinoatmosphäre auch im kleinsten Zuhause.

© SZ vom 28.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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