Es ist das alte Amazon-Spiel: Gute Hardware hart am Selbstkostenpreis anbieten und dann darauf hoffen, dass die Kundschaft viele Inhalte kauft. So viele, dass die Rechnung am Ende wieder stimmt. Mit seinen Kindle Fire-Tablets hat der Online-Händler das so gemacht, ebenso mit der Fernseh-Zusatzbox FireTV. Jetzt also der Fire TV Stick. Was ist das nun wieder?
Klein, aber oho - das wäre die Kurzfassung. Kaum größer als ein USB-Speicherstäbchen, hat das Gerät (39 Euro) nur einen HDMI-Stecker zum Anschluss an Fernseher und Monitore sowie eine Mikro-USB-Buchse zur Stromversorgung über das mitgelieferte Steckernetzteil. Es macht jeden Fernseher mit HDMI-Anschluss zu einem Internet-TV, auf dem man die Mediatheken der Sender durchstöbern kann, Videos von Amazon oder auch anderen Anbietern wie Netflix ansehen. Oder auch Spiele spielen und Musikhören.
Mit der mitgelieferten Funkfernbedienung zappt man sich komfortabel über die erfreulich flotte Menü-Oberfläche. Zwar ist die Box Fire TV noch etwas fixer, kostet aber auch fast das Dreifache.
Was fehlt noch beim Stick im Vergleich zur Box? Neben dem optischen Digitalausgang für Surround-Anlagen vor allem die Sprachsteuerung. Der große Bruder Fire TV kommt mit einer Fernbedienung, die Sprachbefehle entgegennimmt. Immerhin kann man die für 29 Euro zum Stick dazukaufen und profitiert dann ebenfalls von dieser Komfortfunktion. Oder man nutzt ein Apple- oder Android-Smartphone mit der entsprechenden App - das funktioniert auch so.
Dritter Verzicht: Die Netzwerkbuchse. Das könnte das größte Manko sein, denn in vielen Haushalten ist das Drahtlosnetz nicht sonderlich stabil - schlimmstenfalls kommt es zu Rucklern und Aussetzern.
Weil das Stäbchen auch noch Bilder und Videos von mobilen Geräten empfangen und auf den Fernseher bringen kann, weil es viele Apps dafür gibt, ist es eine Empfehlung wert. Besonders für Amazon-Prime-Kunden, die Teile des Amazon-Medien-Angebotes kostenlos nutzen dürfen.