Braucht man das?:Blackberry-Smartphone mit Tastatur von TCL

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Robustes Äußeres und eine Tastatur mit richtigen Tasten - damit will TCL Blackberry-Fans überzeugen. (Foto: OH)

Die meisten Handys haben nur einen großen Bildschirm, aber keine Tastatur. Dieses Gerät probiert es anders.

Von Helmut Martin-Jung

Eigentlich gar nicht so blöd: Wenn man schon auf Smartphones mehr schreibt, als dass man mit ihnen telefoniert, wäre doch eines mit guter Tastatur eine vernünftige Sache - vielleicht sogar mit richtigen Tasten. Im Blackberry Keyone gibt es dafür nun ein neues Angebot. Aber kann es auch mit anderen Smartphones mithalten?

Das Keyone kommt vom chinesischen Hersteller TCL, der das Hardware-Geschäft des kriselnden kanadischen Smartphone-Pioniers übernommen hat. Das Design des Keyone ist markant. Das Android-Gerät ist etwa so groß wie eines mit 14-Zentimeter-Bildschirm, wegen der Hardware-Tastatur bleiben für die Anzeige aber bloß 11,5 Zentimeter Diagonale übrig.

Doch da man auch zum Scrollen die Finger nicht am Bildschirm haben muss, ist das nicht weiter schlimm. Das Scrollen funktioniert nämlich auch mit der Tastatur, die berührungsempfindlich ist. In der Leertaste steckt außerdem ein zuverlässig arbeitender Fingerabdrucksensor. Das Gehäuse wirkt wertig und robust, wasserdicht wie viele neuere Smartphones ist es allerdings nicht.

Die Tasten sind zwar klein, durch ihre abgerundete Oberfläche trifft man sie aber auch mit dickeren Fingern ganz gut, etwas Übung vorausgesetzt. Punkt und Komma sind leider nur über eine Tastenkombination zu erreichen, für Umlaute drückt man die Taste für den entsprechenden Buchstaben etwas länger.

Die Kamera macht bei ausreichend Licht brauchbare Bilder, je dunkler es wird, umso schlechter werden sie allerdings. Da ist die Konkurrenz deutlich weiter. Der Blackberry-Tradition folgend, bietet das Keyone auch eine Zentrale, in der man verschiedene Mail- und Nachrichtenkanäle bündeln kann. Das Innenleben entspricht der gehobenen Mittelklasse.

Fazit: Für den Preis von 600 Euro, den TCL verlangt, bekommt man bei anderen Herstellern deutlich mehr - nur eben keine Hardware-Tastatur. Wer darauf großen Wert legt und nicht zwingend ein Handy-Rennpferd braucht, findet im Keyone eines der wenigen Smartphones, das nicht ausschließlich auf die Bildschirmtastatur setzt. Die Zeit wird zeigen, wie groß die Zielgruppe dafür wirklich ist.

© SZ vom 24.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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