Börsengang:Sportmarke On startet erfolgreich

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Der Umsatz des Sportbekleidungsherstellers On ist im vergangenen Jahr um 59 Prozent gewachsen. (Foto: On/oh)

Der Laufschuhhersteller profitiert vom Jogging-Boom und überzeugt jetzt offenbar auch die Anleger.

Der Börsengang des Schweizer Laufschuh-Herstellers On Holding in New York ist bei Investoren auf reges Interesse gestoßen. Das Unternehmen aus Zürich platzierte in der Nacht auf Mittwoch 31,1 Millionen Class-A-Aktien zu einem Stückpreis von jeweils 24 Dollar. Ursprünglich wurde lediglich ein Ausgabepreis von 18 bis 20 Dollar angepeilt, der Börsengang lief also besser als geplant.

Der Sprung an die New York Stock Exchange brachte dem Sportausrüster 746,4 Millionen Dollar in die Kasse. Insgesamt ergibt sich durch die Transaktion ein Unternehmenswert von mehr als sechs Milliarden Dollar.

Das Unternehmen, an dem auch der Schweizer Tennisprofi Roger Federer beteiligt ist, profitiert von einem allgemeinen Trend: Hersteller von Laufschuhen haben während der Coronavirus-Pandemie einen Nachfrageboom erlebt. Viele Menschen wandten sich dem Laufen zu, als Fitnessstudios geschlossen und Mannschaftssportaktivitäten verboten wurden. Davon profitieren auch die Schweizer, die bislang eher ein Nischenanbieter waren und im Vergleich zu Adidas oder Nike weiterhin ein eher kleiner Hersteller sind.

On wurde 2010 vom ehemaligen Spitzen-Triathleten Olivier Bernhard und den Laufenthusiasten David Allemann und Caspar Coppetti gegründet. Dank der von ihnen entwickelten Dämpfungstechnologie soll man in den On-Laufschuhe mit der markanten Sohle besonders komfortabel laufen. Der 20-malige Grand-Slam-Sieger Federer stieg 2019 ein und arbeitete an der Entwicklung eines Tennisschuhs mit. On war in diesem Jahr Ausrüster des Schweizer Olympia-Teams.

Der Umsatz von On, das auch Sportbekleidung und Accessoires anbietet, schoss im vergangenen Jahr um 59 Prozent auf 425,3 Millionen Franken nach oben, der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um 67 Prozent auf 49,8 Millionen Franken zu. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erzielte die Marke Verkaufserlöse von 315,5 Millionen Franken und ein Ebitda von 47,3 Millionen Franken. Federführend beim On-Börsengang waren Goldman Sachs, Morgan Stanley und JP Morgan. Mit an Bord waren auch UBS, Credit Suisse und anderen Banken.

Mit dem Sportdaten-Anbieter Sportradar ging am Dienstag ein weiteres Schweizer Unternehmen in den USA an den Aktienmarkt. Das Debüt an der Technologiebörse Nasdaq verlief aber holprig: Der Aktienkurs lag zum Handelsschluss bei 25,05 Dollar, unter dem Ausgabepreis von 27 Dollar. Die Firma aus St. Gallen sammelte bei Investoren mit der Platzierung von 19 Millionen Class-A-Aktien 513 Millionen Dollar ein. Das Geld will Sportradar, das Daten zu Sportereignissen unter anderem an Wettanbieter und Medienunternehmen liefert, in das weitere Wachstum und Zukäufe stecken.

© SZ vom 16.09.2021 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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