BMW:Der Mini wird chinesisch

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Der Mini war mal typisch britisch. (Foto: BMW/dpa-tmn)

Eigentlich war der Mini mal britisch, dann stieg der BMW-Konzern ein. Jetzt wird die neue Elektro-Variante des Kleinwagens in China entwickelt und gebaut.

Von Max Hägler, München

Der BMW-Konzern will die zweite Generation der Elektrovariante seines Kleinwagens "Mini" in China entwickeln und bauen. Der Münchner Autohersteller erklärte am Freitag, man habe dazu mit dem chinesischen Hersteller Great Wall eine Absichtserklärung unterzeichnet, um für Mini eine gemeinsame Firma zu gründen. Der erste vollelektrische Mini ist noch ein ausschließlich europäisches Produkt. Er soll vom kommenden Jahr an im englischen Werk Oxford vom Band laufen, mit Batterien und Motoren aus den bayerischen Werken Dingolfing und Landshut.

Der Elektro-Mini aus China soll gegebenenfalls auch in den Westen exportiert werden, heißt es bei BMW - wäre also ein chinesisches Produkt mit britischem Namen unter bayerischer Verantwortung. Die Plattform, Komponenten und Fabriklinie würde Great Wall auch für seine eigene Marken nutzen. Nur so seien die nötigen Stückzahlen erreichbar, damit sich dieses Joint Venture lohnt, heißt es, wobei die Gesellschafterverhältnisse noch nicht geklärt seien. Bislang baut BMW in einem anderen Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Firma Brilliance Wagen der Marke BMW in China; die chinesische Regierung zwingt ausländische Autohersteller stets in Joint Ventures, sofern sie größere Stückzahlen in China verkaufen wollen.

Der nun zweite Joint-Venture-Partner Great Wall mit Sitz in der Nähe von Peking ist sehr erfolgreich mit SUVs namens Haval, jedoch hat die Firma noch kein Elektroauto im Angebot. Alle Autohersteller in China müssen jedoch von 2019 an einen Anteil ihrer Flotte elektrifizieren. Gelingt das nicht, müssen die Hersteller Kreditpunkte einkaufen. Das spielt auch für den BMW-Konzern eine Rolle, der im vergangenen Jahr knapp 600 000 Wagen in China verkaufte. Noch sind die meisten Autos nur mit Benzinmotoren ausgestattet.

© SZ vom 24.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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