Blogger Robert Basic:Kasse machen um jeden Preis

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Vor einem Jahr versteigerte Ex-Promi-Blogger Robert Basic sein Blog. Nun verkauft er den nächsten Teil seiner virtuellen Identität - und erntet heftige Kritik.

46.902 Euro erzielte Robert Basic, als er Anfang 2009 sein Blog "Basicthinking" auf Ebay versteigerte. Seitdem bloggt Basic in kleinerem Rahmen und widmet sich seiner Idee Buzzriders, einer Plattform, die einmal Lokalnachrichten mit sozialen Netzwerken, Blogs und Diensten wie Twitter verbinden soll.

Robert Basics Twitter-Seite: 50.000 Euro für 5.000 Gefolgsleute (Foto: Screenshot: twitter.com)

Was beim ersten Mal funktioniert hat, soll auch das zweite Mal Geld in die Kassen des ehemaligen Alpha-Bloggers spülen: Auf seiner Seite hat Basic angekündigt, einen weiteren Teil seiner virtuellen Identität zu verkaufen - seinen Twitter-Account, auf dem er unter dem Namen "RobGreen" schreibt.

Etwa 5000 Nutzer verfolgen die Kurznachrichten, die Basic in diesem Dienst versendet. Das, so das Argument, sei für Unternehmen oder Privatleute eine gute Basis, um über Twitter die gewünschte Botschaft zu verbreiten. Etwa 50.000 Euro, so schätzt er, könnte das Konto "aufgrund der Medienwirkung, interner Kostenersparnisse und Startvorteile" wert sein. Das wäre pro Nutzer die stolze Summe von 10 Euro. Allerdings wird über den Kaufpreis dieses Mal, anders als bei der Ebay-Aktion, Stillschweigen vereinbart.

Als "Social-Media-Nutte" beschimpft

Die Aufmerksamkeit des deutschen Webs ist Basic gewiss - doch war die Blogosphäre der ersten Verkaufsaktion noch relativ wohlgesonnen, wird er für den angekündigten Twitter-Verkauf scharf kritisiert. "Als Charity-Aktion wäre die Aktion komplett ok, aber zur persönlichen Bereicherung? No go!" schreibt ein Berliner Blogger.

Auf Twitter haben bereits Dutzende Nutzer Basic die Gefolgschaft aufgekündigt, der Journalist Mario Sixtus fragt: "Nur mal hypothetisch gedacht: Was passiert eigentlich, wenn jetzt alle @RobGreen als Spam melden?" Andere Nutzer bezeichnen Basic als "Social-Media-Nutte".

Tatsächlich ist der Verkauf eines Twitter-Accounts nicht unproblematisch, da dieser noch stärker als ein Blog mit der individuellen Persönlichkeit des Autors verbunden ist. "Ich glaube fest daran, dass die Follower Anzahl nach dem Verkauf auf unter 2000 sinkt", schreibt ein Kommentator unter Basics Beitrag, "Die Leute folgen deinem Twitter Account nicht, weil Sie dem Account folgen, sondern dir als Person."

Ob die Aktion dem Ruf der Webperson Robert Basic zuträglich ist, ist fraglich. Oder, wie es ein Twitter-Nutzer ausdrückt: " Am Ende des Tages geht es nicht nur um Buzz, sondern auch um Image. Ich hoffe, das ist @RobGreen bewusst."

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