In den vergangenen zwei Jahren häuften sich die Pressemeldungen von Unternehmen und Start-ups, die sinngemäß behaupteten: "Wir machen jetzt was mit Blockchain". Doch genauer besehen sind in vielen Fällen viele Fragen noch sehr offen. Ein Grundproblem ist, dass es den meisten Menschen schwerfallen dürfte zu verstehen, was sich hinter dieser Technologie verbirgt. Stark vereinfacht: Daten werden in einem digitalen Block abgelegt. Neue Daten werden in einem weiteren Block gespeichert. Dieser wird mit einem Hashwert verschlüsselt und an den vorherigen gekoppelt. Immer fortgeführt entsteht so eine Kette aus Blöcken, im Englischen: Blockchain.
Wenn diese Technologie Laien überhaupt etwas sagt, dann am ehesten als Funktionsweise hinter der Kryptowährung Bitcoin. Dabei lassen sich grundsätzlich alle möglichen Datensätze - Urkunden, Dokumente, Verträge - in der Kette absichern. Ihr Vorteil: Durch die Koppelung ist es extrem schwer, sie zu manipulieren. Die Blockchain wäre damit etwa für die Versicherungswirtschaft oder für die Immobilienbranche interessant - eben dort, wo Verträge über einen langen Zeitraum geschlossen werden und ein hohes Gut mit sensiblen Daten schützen sollen. Verträge sind aber nicht in Stein gemeißelt, sondern werden geändert, anderen Lebenssituationen oder finanziellen Verhältnissen angepasst. Was heißt das in der Umsetzung, wenn die Datenblöcke so gut wie unveränderlich sind? Dazu kommt, dass bisher nur wenige Menschen Erfahrung mit der Technologie haben und mit den Sicherheitsschlüsseln umgehen können. Das größte Problem aber ist, dass die Blockchain irre viel Energie benötigt - um den Bitcoin zu sichern, verbraucht sie so viel Strom wie ein kleines Land und hat einen ebenso hohen CO₂-Ausstoß. Im Hype-Zyklus hat die Sicherheitskette also noch einen ziemlich weiten Weg vor sich.