Bildung:Wissen für viele verfügbar

Auch wenn Kritiker davon ausgehen, dass wir durch das Internet erst so richtig verblöden: Zum 30. Geburtstag des World Wide Web in diesem Jahr sind mehr Menschen on- als offline. Wenn also eine funktionierende Datenleitung vorhanden ist, bringt sie über das Netz auch denen Bildungsmöglichkeiten, die sonst weniger privilegiert leben. Da sind zum einen die vielen Nachrichten-Websites von Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern sowie Blogs. Dazu kommen Nachschlagewerke, die nicht mehr wie früher in 24 Bänden im Regal stehen, sondern wie Wikipedia als gemeinnütziges Projekt von allen gefüttert werden können. Zum anderen nutzen Unternehmen und Universitäten verstärkt Plattformen im Internet für Fortbildung und Studium. Onlineseminare, genannt Webinare, sind Teil des E-Learning. Auch in den Schulen ermöglicht die Digitalisierung neue Unterrichtsmethoden, über welche aber derzeit noch äußerst kritisch in Bezug auf Zweck und Nutzen diskutiert wird.

Was manch Experte ebenfalls befürchtet, ist, dass wir das Denken verlernen: warum noch lange im eigenen Gedächtnis kramen, wenn man doch schnell im Netz nachschauen kann? Das neue Wissen setzt allerdings voraus, dass das Web in allen Ländern ohne Einschränkung zugänglich ist - was in streng kontrollierten Regimen wie etwa in China nicht der Fall ist. Auch dadurch entsteht eine digitale Spaltung.

© SZ vom 24.12.2019 / Katharina Kutsche - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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