Beschwerden:Mehr Pakete falsch zugestellt

Wegen Fehlern von Post- und Paketdienstleistern sind in diesem Jahr bei der Bundesnetzagentur mehr Beschwerden eingegangen. Im ersten Halbjahr habe man 8921 entsprechende Beschwerden erhalten, teilte die Bundesnetzagentur mit. Im Vorjahreszeitraum waren es den Angaben nach 7663 kritische Wortmeldungen, es war also ein Anstieg um rund 16 Prozent. Bundesbürger können sich an die Netzagentur wenden, um ihrem Ärger über die aus ihrer Sicht schlechte Qualität der Dienstleister Luft zu machen. Es geht auch um verspätete Sendungen und um Öffnungszeiten von Postfilialen, die aus Kundensicht ungünstig sind. Nach einer Beschwerde kann ein Schlichtungsverfahren der Behörde folgen, dessen Wirkung aber begrenzt ist. Bleiben die Dienstleister im Laufe des Verfahrens bei ihrer Haltung und weisen die Kritik zurück, bleibt dem Verbraucher nur der Weg vors Amtsgericht - Ausgang ungewiss. Die Post- und Paketbranche argumentiert, dass die Beschwerdezahl im Verhältnis zu den 12 Milliarden Briefen und 4,3 Milliarden Paketen, die 2021 in Deutschland versendet wurden, sehr gering sei. Zudem spielt vermutlich auch eine Rolle, dass die Möglichkeit zur Beschwerde bei der Bonner Behörde immer bekannter wird und dass viele Bürger erst jetzt wütende Schreiben verfassen, weil sie vorher nichts von diesem Beschwerdeweg wussten.

© SZ vom 02.08.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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