Bei uns in Frankfurt:Schlipsträger sind Revoluzzer

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Turnschuhe zum Anzug? Irgendwie scheint es keine Dresscodes mehr zu geben. Die neue Freiheit bei der Arbeitskleidung behagt nicht jedem, und sie stiftet auch Verwirrung.

Von Markus Zydra

Neulich traf Jörg Hofmann in Frankfurt einige Journalisten. Der IG-Metall-Vorsitzende trug zum Anzug gepflegte, ordentlich geputzte, schwarze Schuhe. Der Blick auf die Treter provozierte die Feststellung, dass diese nicht gerade klassenkämpferisch aussähen. Hofmann, ein ruhiger und besonnener Schwabe, gestand das ein, wies zugleich aber auf seine schwierige Lage hin. "Wenn sogar Zetsche Turnschuhe trägt, dann wird es schwer mit den Klamotten." Daimler-Boss Dieter Zetsche gilt als eindrucksvolles Beispiel für die neue Welt der Dresscodes - es scheint keine mehr zu geben. Internet-Milliardäre gehen in Kapuzenpullis zu Geschäftsterminen, was mittlerweile auch auf deutsche Industriemanager abfärbt.

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