Bei uns in Frankfurt:BRRD hat nichts mit der BRD zu tun

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Es kommt vor, dass man sich in der S-Bahn oder in einer Kneipe fragt, mit welchem Beruf die gegenüber sitzende Person wohl ihren Lebensunterhalt verdient. In der Main-Metropole lässt sich das leicht herausfinden.

Von Markus Zydra

Es kommt vor, dass man sich in der S-Bahn oder in einer Kneipe fragt, mit welchem Beruf die gegenübersitzende Person wohl ihren Lebensunterhalt verdient. Entgegen landläufiger Meinung steckt in Frankfurt längst nicht hinter jedem passabel Gekleideten ein Banker. Man kann jedoch leicht herausfinden, ob man es mit einem Zeitgenossen aus der Finanzbranche zu tun hat. Dazu genügt es, ganz unvermittelt, ein paar bestimmte Worte fallen zu lassen. Wobei, man verzeihe die unmittelbare Einschränkung: Es ist hier nicht die Rede von Worten im herkömmlichen Sinne. Es handelt sich vielmehr um eine Aneinanderreihung von Buchstaben, deren Bedeutung sich nicht unbedingt erschließt, weil es Abkürzungen sind. Das Wort "Mifid" (Kürzel für ein wichtiges Finanzmarktregulierungsgesetz) gehört dazu, ebenso die vokalfreie Buchstabenrottung "BRRD". Letztere hat nichts mit der BRD im Sinne der Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung zu tun. Sie steht vielmehr für "Bank Recovery and Resolution Directive". Intime Kenner sprechen auch von der Abwicklungsrichtlinie. Darin ist gesetzlich geregelt, wie eine Pleitebank im Ernstfall ordentlich abgewickelt wird.

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