Deutschlands größter Agrarhandelskonzern Baywa will vor Gericht 73 Millionen Euro Schadenersatz vom Bundeskartellamt erstreiten. Vorstandschef Klaus Josef Lutz warf der Behörde einen Verstoß gegen die Grundsätze von Gleichbehandlung und fairem Verfahren vor. Anlass ist ein kürzlich abgeschlossenes Verfahren bei Pflanzenschutzmitteln, das für Baywa mit einer Geldbuße von knapp 69 Millionen Euro endete. Das Unternehmen wirft einem Kartellamts-Mitarbeiter vor, drei konkurrierende Agrarhändler vorab über einen anonymen Hinweis informiert zu haben - weswegen diese drei Firmen laut Baywa dann Kronzeugenantrag stellen konnten und straffrei ausgingen. Deswegen will Baywa vor dem Landgericht Köln einen Anspruch auf Amtshaftung durchsetzen.