Bankenmarkt:HSH Nordbank bereitet Verkauf vor

Die Landesbank muss demnächst den Eigentümer wechseln. Die Verschärfung der Schiffskrise dürfte Investoren eher abschrecken.

Die HSH Nordbank macht sich vor ihrem angepeilten Verkauf selbst Mut. "Ich bin eindeutig positiv für die Zukunft der Bank gestimmt", sagte Finanzvorstand Stefan Ermisch am Donnerstag bei der Präsentation der Bilanz für 2015. "Die Kernbank hat ausgesprochene Fähigkeiten, sie ist effizient, ordentlich geführt und hat gute Kundenstämme und Mitarbeiter." Dass ein Verkauf schwierig werde, sei dem Management angesichts des schwachen Bankenmarkts allerdings bewusst. Ermisch löst den langjährigen Chef Constantin von Oesterreich am Freitag an der Spitze ab.

Die HSH muss auf Druck der EU-Kommission bis 2018 verkauft oder abgewickelt werden. Ermisch machte klar, dass er die von den Haupteignern Hamburg und Schleswig-Holstein mit der EU vereinbarte Entlastung der Bank von Altlasten für nicht ausreichend hält. "Aber wir müssen uns damit zurechtfinden. Wir werden das Beste daraus machen." Das Geldhaus, das wie keine andere deutsche Bank unter der Dauerkrise in der Schifffahrt leidet, will Ende Juni zunächst fünf Milliarden Euro an faulen Krediten an eine Zweckgesellschaft der Länder übertragen. Anschließend sollen weitere 3,2 Milliarden an notleidenden Krediten am Markt verkauft werden.

© SZ vom 10.06.2016 / rtr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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