Bahn:Streiks könnten andauern

Die Bundesregierung macht Bahn-Reisenden keine Hoffnung auf ein schnelles Ende des Arbeitskampfes. "Ich befürchte, dass es mit kurzfristig entschärfen schwierig wird", warnte der Bahn-Beauftragte Enak Ferlemann. Grund dafür sei, dass es der Lokführergewerkschaft GDL formal zwar um die Löhne, in Wirklichkeit aber um politische Ziele gehe, etwa das Tarifrecht oder den Aufbau der Bahn. Auch wolle sie die Abtrennung des Schienennetzes vom Konzern. "Das sind politische Ziele, für die man eigentlich nicht streiken kann", so der CDU-Politiker. Er appelliere an alle, schnell an den Verhandlungstisch zu kommen. "Wobei ich eher glaube, dass es schwierig ist." Ferlemann vermutet, "dass es eine längere Auseinandersetzung geben wird". Der Streik der GDL traf am Donnerstag den zweiten Tag den Urlauber- und Berufsverkehr, soll aber in der Nacht zum Freitag enden. Die GDL zeigte sich optimistisch, dass im Laufe des Freitags der Verkehr wieder wie gewohnt laufe. Die Bahn hatte der Gewerkschaft zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024. Der GDL reicht das nicht: Sie fordert frühere Lohnerhöhungen, eine kürzere Laufzeit und einen Corona-Bonus von 600 Euro. Am Wochenende will die GDL nicht streiken. Über weitere Arbeitskämpfe soll in der kommenden Woche beraten werden.

© SZ vom 13.08.2021 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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