Autozulieferer:Hella verliert Chef

Nach der Übernahme durch den französischen Konzern Faurecia sucht der Autozulieferer Hella aus Westfalen eine neue Person an der Spitze. Der langjährige Chef Rolf Breidenbach werde Hella Mitte des Jahres verlassen, wie das Unternehmen mitteilt. Bis dahin wolle Breidenbach die Integration beider Firmen "eng begleiten". Eigentlich hätte der 59-Jährige noch einen Vertrag bis Anfang 2024. Hella ist einer der größeren Zulieferer Deutschlands, die Lippstädter stellen vor allem Scheinwerfer und Elektronik für Autos her. Bislang gehörte der Konzern mehrheitlich den verzweigten Unternehmerfamilien Hueck und Röpke, die Hella vor sieben Jahren an die Börse gebracht hatten. Zuletzt gab es die Sorge, dass viele Familienmitglieder ihre Anteile in Zukunft unkontrolliert verkaufen könnten, was den Aktienkurs belasten würde. Stattdessen entschieden die Familien vorigen Sommer, dass sie ihre Anteile komplett an Faurecia verkaufen. Die französische Firma unterbreitete daraufhin allen Aktionären ein Übernahmeangebot - und hat sich etwa 80 Prozent der Anteile gesichert.

Faurecia bildet zusammen mit Hella den siebtgrößten Autozulieferer der Welt: einen Konzern mit etwa 150 000 Beschäftigten, der neben Leuchten und Sensoren etwa auch Sitze oder Antriebstechnik herstellt. Breidenbach leitet die Geschäftsführung von Hella seit 18 Jahren. Der promovierte Ingenieur war damals der erste familienfremde Manager an der Spitze. Hella will der Mitteilung zufolge "zeitnah" über dessen Nachfolge entscheiden.

© SZ vom 05.02.2022 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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