Autos:Designschutz ist ein Hemmnis

Ersatzteile sind ein lukrativer Markt für die Autohersteller: Die Hälfte ihrer Gewinne erwirtschaften sie durch Kühler und Co., hat eine Untersuchung der Unternehmensberatung Oliver Wyman vor einigen Jahren ergeben - deutlich mehr als durch den Neuwagenverkauf. Insbesondere bei sichtbaren Ersatzteilen zahlt der Verbraucher beim Fahrzeughersteller deutlich mehr als auf dem freien Markt. Seit 2013 sind die Preise für sichtbare Originalersatzteile durchschnittlich um fast 30 Prozent gestiegen. Das hat eine Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft ergeben. Das können die Hersteller durchsetzen, weil sie eine Quasimonopolstellung auf dem Markt haben: Für sichtbare Ersatzteile gilt der Designschutz, Nachbauten werden zwar meistens toleriert, sind aber eigentlich illegal. Ein geplantes Gesetz soll das mit einer sogenannten Reparaturklausel ändern, die Ersatzteile vom Designschutz ausnimmt. Unter anderem Verbraucherschützer hatten dies schon lange gefordert. Der Entwurf geht ihnen aber nicht weit genug, weil Designs von vor 2020 weitere 25 Jahre geschützt bleiben sollen.

© SZ vom 27.12.2019 / vwu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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