Autobauer in der Krise:Koch packt Opel-Rettung an

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Hessens Ministerpräsident hat nach Medienberichten einen eigenen Rettungsplan für Opel gestartet - und will ein europäisches Unternehmen daraus machen. Fehlt nur noch ein Investor. Doch auch da hat Koch Ideen.

Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel eine Initiative zur Rettung von Opel gestartet und dazu Vertreter der Commerzbank und der Deutschen Bank mit dem Management von Opel und General Motors (GM) zusammengebracht.

Koch prescht nach vorne: Hessens Ministerpräsident hat eine Initiative zur Rettung von Opel gestartet. (Foto: Foto: ddp)

Den Informationen zufolge solle Opel ein europäisches Unternehmen mit einem privaten Investor werden. Finde der keine Bank, solle der Staat befristet für dessen Kredite bürgen. Koch wollte sich laut Spiegel zu den Details und den beteiligten Banken nicht äußern. Er habe aber bestätigt, dass er selbst an einigen Gesprächen teilgenommen habe. Er sagte dem Nachrichtenmagazin, dass nach seiner Vorstellung "ein neues europäisches Opel-Unternehmen entstehen" sollte, "an dem sich neben der bisherigen Mutter General Motors auch ein privater Investor beteiligt".

Da solche Investoren derzeit keine Bank finden, die solch einen Einstieg finanzieren, schlägt Koch vor, dass der Staat dem Investor für die ersten zwei bis drei Jahre das Risiko eines Konkurses von Opel abnehmen und für die nötigen Kredite des Investors bürgen solle. Koch: "Wir bauen ihm also nur eine Brücke."

Koch sagte zudem, er könne sich im Gegensatz zu vielen Sozialdemokraten "nicht vorstellen, dass der Staat Miteigentümer von Opel wird". Eine "substanzielle Beteiligung" eines privaten Investors sei für die hessische Landesregierung "zwingend erforderlich".

Die ersten Anfragen von Investoren würden zeigen, dass dieses Projekt Chancen habe. "Es könnte sogar ein Modell dafür sein, wie der Staat Unternehmen hilft, ohne sich direkt an ihnen zu beteiligen", sagte Koch dem Nachrichtenmagazin.

Mit der Einbeziehung aller europäischen Opelwerke in ein gemeinsames Unternehmen entspricht Kochs Plan den Forderungen betroffener EU-Länder. Sie hatten am Freitag in Brüssel gemeinsam mit der EU-Kommission und dem GM-Management beschlossen, mögliche Hilfsaktionen für die europäischen Töchter der angeschlagenen GM miteinander abzustimmen.

Das Sanierungskonzept, das Opel der Bundesregierung vorgelegt hat, ist nach Ansicht Kochs "qualitativ wesentlich besser, als es in den vergangenen Tagen kolportiert wurde". Er habe den Eindruck, dass "die Berater der Bundesregierung das Konzept durchaus für schlüssig halten". Es sei "eine gute Arbeitsgrundlage", sagte Koch dem Hamburger Magazin.

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